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Samstag, 8. Juni 2002, 11.00 Uhr
Das Notizbuch am
Samstag
München (ots)
"Wir sind in der absoluten Todeszone - vom bayerischen Widerstand gegen das tschechische Atomkraftwerk in Temelin
55 Kilometer entfernt von dem störanfälligen tschechischen Atommeiler Temelin liegt das niederbayerische Dorf Bischofsreuth. Hier taten sich im Herbst des Jahres 2000 Bürger zusammen, um über die radioaktive Gefahr aus dem Nachbarland aufzuklären und dagegen zu protestieren. Denn viele wussten bis dahin nicht, dass das tschechische Atomkraftwerk eine bisher unerprobte Mixtur aus russischer, englischer und amerikanischer Technologie darstellt, und dass es vor allem Strom ins westliche Ausland liefert. Die Resonanz in der Bevölkerung war gewaltig. Überall im Landkreis Freyung-Grafenau und Passau fanden Aktionen statt: eine Gruppe aus Neuschönau konzipierte einen "alternativen Heimatabend". Die Jugend von Kühbach organisierte ein dreitägiges Open-Air-Konzert und spendete die Einnahmen der "Überparteiischen Plattform gegen Atomgefahr", die sich in Passau zusammenfand. Nach einer großen Grenzblockade in Philippsreuth im Sommer 2001 jedoch erlahmte die Kraft der Aktivisten. Ein Gefühl der Ohnmacht breitete sich aus. Denn Erfolg blieb bisher aus, sie fühlen sich von Politikern alleingelassen. Bald geht der zweite Meiler in Temelin im Probebetrieb ans Netz. Justina Schreiber besuchte Temelin-Gegner in Bischofsreuth, Neuschönau und Kühbach.
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