Bayerisches Fernsehen
Freitag, 15. November 2002, 23.30 Uhr
Unter 4 Augen
München (ots)
"Ich habe meiner Familie viel zugemutet" Hera Lind in der BR-Talkshow "Unter 4 Augen"
Hera Lind spricht in der Talkshow "Unter 4 Augen" offen über ihre gravierenden Fehler im Umgang mit der Presse und was sie heute alles anders machen würde
In ihren Romanen gibt es grundsätzlich ein glückliches Ende, und auch Bestseller-Autorin Hera Lind feierte in diesem Sommer nach der öffentlichen Trennung vom Vater ihrer Kinder ihr persönliches Happy- End und heiratete ihre große Liebe. Offen spricht Hera Lind mit Wolfgang Binder über ihre Fehler im Umgang mit der Presse und scheut in der Talkshow "Unter 4 Augen" auch vor persönlichen Bekenntnissen nicht zurück: "Ich habe die Situation nicht bewältigt, und ich muss einfach zugeben, von allen schlechten Lösungen habe ich die allerschlechteste gewählt. Ich habe immer mein Herz auf der Zunge gehabt, und mir sind Worte entfleucht, die man als erwachsene Frau in so einer Situation nicht sagt."
Heute würde sie sich anders verhalten und sich der Presse gar nicht erst stellen: "Sofort abhauen nach Neuseeland und eine Zeitlang in der Versenkung verschwinden." Die Frage ist, ob sie solche Fluchtideen als Mutter von vier kleinen Kindern hätte verwirklichen können.
Doch inzwischen haben sich die Wogen geglättet, öffentlich und privat. Die Kinder werden jetzt anteilig von ihr und ihrem ehemaligen Lebensgefährten erzogen: "Wir haben eine gute Lösung gefunden. Früher lag alle Verantwortung auf mir, jetzt, wo wir getrennte Wohnungen haben, ist der Vater meiner Kinder über sich hinausgewachsen und ist sich seiner Verantwortung ganz bewusst geworden, und ich muss meinen Hut vor ihm ziehen."
Trotz ihrer Erfolge als Sängerin und noch größerer Erfolge als Buchautorin - zwölf Millionen verkaufte Bücher - gelingt es Hera Lind nicht, sich leichten Herzens über schlechte Kritiken hinwegzusetzen: "Ich leide wie ein Schwein." Aber nachdem sich jetzt der Sturm gelegt hat, blickt sie optimistisch in die Zukunft, hat einen neuen Roman herausgebracht, "Der doppelte Lothar". Und sie arbeitet an ihrer Autobiografie.
Insgeheim hofft Hera Lind, dass ihr eigenes Lebensmotto künftig auch auf sie selbst angewendet wird: "Leben und leben lassen."
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ots-Originaltext: BR Bayerischer Rundfunk
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