Bayerisches Fernsehen
Freitag, 26. März 2004, 23.30 Uhr
Unter 4 Augen
Michaela Haas im Gespräch mit Christian Springer
München (ots)
"In mir steckt ein kleiner 007"
Der Münchner Kabarettist und Autor Christian Springer spricht über seine bayerischen Wurzeln und seine Liebe zum Orient, die ihn schon in große Gefahr brachte
Er sieht ganz harmlos aus und hat es doch faustdick hinter den Ohren; er ist verbal gefährlich und gilt als der Kabarettist, der die Münchner und ihre Eigenheiten am besten kennt. Sein uniformierter Beamter Fonsi Wachtlinger kommentiert denn auch hintergründig und grantelnd die heimischen Besonderheiten. Warum er so münchenbezogen ist und gern gefährlich lebt, erzählt der Münchner Kabarettist und Autor Christian Springer der Moderatorin Michaela Haas in der Talkshow "Unter 4 Augen" am Freitag, 26. März, 23.30 Uhr, im Bayerischen Fernsehen.
Christian Springers aktuelles Programm heißt "Sternhagelbayerisch", und eine frohe Botschaft hat er auch: In Springers neues Kabarettprogramm, das noch in diesem Jahr startet, wird auch Fonsi Wachtlinger aufgenommen. 1999 schlug die Geburtsstunde des kommentierfreudigen Ur-Münchners Fonsi, der - je nachdem - mal als Zugbegleiter auftritt, mal als Pförtner der Münchner Bavaria- Filmstadt. Immer im Gepäck: der Blasentee von Mutti und jede Menge Beobachtungen über den Münchner im Allgemeinen und auf der Wies'n im Besonderen.
1964 in München geboren, aufgewachsen in den Stadtteilen Haidhausen und Berg am Laim, gehört Christian Springer zu den Ost-Münchnern und geht "nicht freiwillig über die Isar, außer es muss sein, und dann kann es sich nur um ein gutes Essen oder viel Geld handeln. "Gesunde Ernährung stand für ihn schon früh auf dem Speisenplan - schließlich gehörte seinen Eltern ein Obst- und Gemüseladen. Doch seine Ambitionen, hinter der Ladentheke zu stehen, nahmen mit den Jahren immer mehr ab, denn eigentlich zog es ihn auf die Bühne. Als Kind war er Mitglied in einem Chor, Statist an der Münchner Oper und spielte Zither. 1983 trat er mit seinem ersten Kabarettprogramm im Kabarett "Fernrohr" auf und ab 1995 folgten seine Soloprogramme wie "Sand in der Wasserpfeife" oder "Was weiß Ferdl".
Sehr geprägt haben Springer sein Semitistik-Studium und seine Arabisch-Studien sowie die damit verbundene Liebe zum Nahen Osten. Während Freunde lieber an die Adria oder in die Ägäis reisten, verbrachte Christian Springer seine Zeit in Syrien, Jordanien und im Libanon, Ländern, in denen er auch die Konflikte hautnah miterlebte. Allerdings lernte er auf seiner ersten Reise kurz nach dem Abitur auch Menschen kennen, mit denen er bis heute eine innige Freundschaft pflegt. Springers detektivischer Spürsinn wurde geweckt, als er in Syrien auf die Spur des ehemaligen Leiters der jüdischen Auswanderungsstelle und Nachfolger von Adolf Eichmann, Alois Brunner, stieß, der während des Dritten Reiches für unzählige Deportationen verantwortlich war. Seine teils lebensgefährlichen Recherchen will Christian Springer, der von sich sagt: "In mir steckt ein kleiner 007", in einem Buch veröffentlichen.
Als Ausgleich zu all den Aufregungen steht ihm Ehefrau Sonja zur Seite, die sich auf etwas anderes spezialisiert hat: Sie gibt Etikettekurse für Geschäftsleute und private Interessenten.
Am Freitag, 2. April 2004 begrüßt Werner Schmidbauer den Kabarettisten Helmut Schleich in "Unter 4 Augen", 23.30 Uhr, im Bayerischen Fernsehen
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