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Bayerisches Fernsehen
Montag, 5. Juli 2004, 22.45 Uhr
Die Wunderrepublik -
Die Helden von Bern und die 50er-Jahre
Dokumentarfilm, Deutschland 2004

München (ots)

Kurzinformation: Wirtschaftswunder,
Fräuleinwunder, das "Wunder von Bern", die Bundesrepublik eine
Wunderrepublik? 90 Minuten, so lang wie ein Fußballspiel dauert,
führt BR-Moderator Waldemar Hartmann durch das aufregende Geschehen
auf dem Rasen - und durch die Gründerjahre der Bundesrepublik, die
aus den Trümmern wie Phönix aus der Asche neu erstand. Markus
Brauckmanns "Wunderrepublik" ist eine "wunderbar" unterhaltende und
informative Mixtur von z. Teil wieder entdecktem Archivmaterial und
raren Werbespots jener Jahre, montiert mit den Interviews von
Spielern und Zeitzeugen und dem sportlichen Verlauf des legendären
Spiels vom 4. Juli 1954, das die Deutschen sensationell zu
Fußballweltmeistern machte.
Langfassung: "Deutschland im Endspiel der
Fußball-Weltmeisterschaft - das ist eine Riesensensation, das ist ein
echtes Fußball-Wunder". Mit diesen Worten kommentierte der legendäre
Radioreporter Herbert Zimmermann das denkwürdige Geschehen am 4. Juli
1954 im Berner Wankdorfstadion. Kaum ein Sportereignis hat - weit
über den Sport hinaus - die Deutschen im vergangenen Jahrhundert so
bewegt wie der WM-Sieg von 1954, der als "Wunder von Bern" seinen
festen Platz in den Geschichtsbüchern hat. Dreimal, so heißt es, sei
die Bundesrepublik gegründet worden: politisch durch Konrad Adenauer,
wirtschaftlich durch Ludwig Erhard und emotional durch die "Helden
von Bern".
90 Minuten dauert ein Fußballspiel: Diese speziellen 90 Minuten
des Endspiels sind nicht mehr komplett vorhanden, da der
Rechteinhaber die Filmrollen Ende der 50er Jahre aus Platzgründen auf
den Müll geworfen hat. Den Filmemachern ist es gelungen, aus
unterschiedlichen Aufzeichnungen immerhin 30 Minuten des Spiels
zusammenzutragen und präsentiert eine moderne, dynamische
Aufarbeitung dieses historischen Ereignisses.
90 Minuten dauert auch der Dokumentarfilm von Markus Brauckmann:
eine spannende Entdeckungs- oder Erinnerungs-Reise durch die frühen
Jahre der Bundesrepublik. Die Entwicklung des Spiels korrespondiert
"dramaturgisch" mit der Entwicklung der jungen Bundesrepublik, die
aus den Trümmern neu entstand und sich zum Wirtschaftwunderland, zur
Wunderrepublik mauserte. Der bekannte BR- Sportreporter Waldemar
Hartmann führt durch den Spielverlauf - und durch die Gründerjahre,
in denen aus den Fußballzwergen Fußballhelden, aus den Trümmerfrauen
die Fräuleinwunder, aus den Hungerleidern die Satten wurden.
Reizvolles Archiv- und Filmmaterial montiert Markus Brauckmann mit
Spielszenen und Interviews: Es kommen Spieler aus der Wunder-Elf, die
Gattin von Otto Walter, Zeitzeugen wie Franz Beckenbauer, Uwe Seeler,
Norbert Blüm oder Edmund Stoiber, Rudi Berger, Max Greger oder Otto
Schily zu Wort. Sie erzählen vom Spiel, von ihren Gefühlen, aber auch
vom Kohlenklau, von den ersten Fahrrädern oder dem ersten Auto.
"Mecki" fordert die Bundesbürger auf, zur Wahl zu gehen, Nadja Tiller
räkelt sich in halterlosen Seidenstrümpfen von Ergee, es wird Werbung
für Waschmaschinen, Autos, Rundfunk und vor allem Fernsehgeräte
gemacht, "Conny und Peter" propagierten den Rock'n'Roll, die
"Teenagerzeitschrift "Bravo" kam auf den Markt (1956). Die Reisewelle
rollte gen Bella Italia und füllte mehr und mehr die Anfang der 50er
Jahre noch leeren Autobahnen, auf denen nun "die gelben Engel" des
ADAC ausschwärmten. Die "Abseitsfalle" war noch nicht erfunden, die
Radarfalle aber kam zum Einsatz. "Neckermann" machte Vieles möglich,
die ersten Supermärkte und die ersten Schlussverkäufe schürten den
Erwerbsrausch der Deutschen. "Das Wunder von Bern" bescherte das
Fernseh-Wunder. Hatten vor dem Gewinn der Weltmeisterschaft gerade
mal 4000 Privathaushalte das Vergnügen, zwei Stunden Programm pro Tag
zu empfangen, so erwartete man schon drei Jahre später den
Millionsten TV-Teilnehmer. Und "Hörzu" war immer mit dabei.
Deutschland war wieder wer, man durfte sich feiern und ließ sich
feiern und bewundern. Theodor Heuß, der erste Bundespräsident der
jungen Republik unter einem alten Kanzler, heftete den Helden von
Bern im Berliner Olympiastadion das Silberne Lorbeerblatt an die
Brust - und ein ganzes Volk fühlte sich ausgezeichnet.
Redaktion: Hubert von Spreti
Ausführlichere Informationen im Internet unter:
 http://www.br-online.de/pressestelle/spezial
VHS können angefordert werden bei:
Pressekontakt: BR-Pressestelle, Gabriele Hein
Email:  Gabriele.Hein@brnet.de, Tel. 089/5900-2964, Fax
089/5900-3472
Fotos über "http://www.br-bildarchiv.de" oder Tel.: 089/5900-3040
ots-Originaltext: BR Bayerischer Rundfunk
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7560

Kontakt:

BR Bayerischer Rundfunk
Pressestelle
Telefon: 089 / 5900 2176

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