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Experten fordern im ZDF Kennzeichnungspflicht für Nanolebensmittel
"ZDF.umwelt" berichtet im Vorfeld der EU-Konferenz in Brüssel

Mainz (ots)

Im Vorfeld der EU-Konferenz zum Thema Sicherheit und
Risiken der Nanotechnologie, die am Donnerstag in Brüssel 
stattfindet, haben Experten in "ZDF.umwelt" am gestrigen Sonntag, 21.
Oktober 2007, eine Kennzeichnungspflicht für Nanolebensmittel und 
eine transparentere Informationspolitik der Lebensmittelindustrie 
gefordert.
Im Schaltgespräch mit Moderatorin Claudia Krüger sagte Hiltrud 
Breyer, Mitglied des Europaparlaments und dort zuständig für Umwelt- 
und Verbraucherschutz: "Es ist ein schwerwiegendes Versäumnis, dass 
die EU-Kommission den Wettlauf um den Nanomarkt ganz offen 
unterstützt, anstatt endlich die konkrete Regulierung in Angriff zu 
nehmen."
"Wir wissen nicht, ob es überhaupt Nanolebensmittel gibt", 
kritisiert Dr. René Zimmer von dem in Deutschland zuständigen 
Bundesinstitut für Risikobewertung die derzeitige Situation. Der 
Verbraucher könne gegenwärtig nicht erkennen, ob es sich bei einem 
Lebensmittel um ein Nanoprodukt handelt. "Er kann es nicht erkennen, 
weil es keine Kennzeichnungspflicht für Nanoprodukte gibt; es ist 
auch meines Wissens momentan nicht geplant, eine 
Kennzeichnungspflicht einzuführen, und der Verbraucher ist darauf 
angewiesen, dass der Hersteller auf der Verpackung mit dem Label nano
wirbt." Dabei sei bekannt, "dass die Grundstoffhersteller, also 
Firmen, die diese Nanopartikel selbst herstellen, wie Wacker, Degussa
oder jetzt Evonik, BASF, diese Nanopartikel auch an 
Lebensmittelfirmen verschicken."
Im Sinne der Verbraucher fordert der Experte eine größere 
Transparenz in der Kommunikation: "Wir erleben es derzeit, dass 
andere Industriezweige sehr, sehr offen kommunizieren, also die 
Kosmetikindustrie, die Textilindustrie, dort ist wirklich auch der 
Anspruch: Wir wollen auch den Verbraucher in den Prozess mit 
einbeziehen. Aber leider erlebt man derzeit diese Strategie nicht bei
der Lebensmittelindustrie."
Die Nanotechnologie beschäftigt sich mit Partikeln, die sich in 
einem Größenbereich von 100 Nanometer oder kleiner bewegen. Ein 
Nanometer ist ein Milliardstel Meter. Die Nanotechnologie wird 
hauptsächlich  in den naturwissenschaftlichen Disziplinen Physik, 
Chemie, Medizin und Biologie angewendet. In jüngster Zeit sind 
verschiedene technologische Anwendungsmöglichkeiten für die Industrie
zur Marktreife entwickelt worden.
Die komplette Sendung "ZDF.umwelt" mit weiteren Beiträgen zur 
Nanotechnologie und ihrem Einzug in unseren Alltag ist in der 
ZDF-Mediathek unter www.zdf.de abrufbar.
Mainz, 22. Oktober 2007
ZDF Pressestelle

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle

Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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