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ZDF-Politbarometer Oktober II 2008
Finanzkrise: Bürger glauben an Rettungspaket
K-Frage: Merkel weiter deutlich vor Steinmeier

Mainz (ots)

Zum Beginn der Woche ist das Rettungspaket für den
deutschen Finanzmarkt in Kraft getreten. Eine deutliche Mehrheit von 
61 Prozent findet das Paket richtig, 29 Prozent lehnen es ab (weiß 
nicht: 10 Prozent). Dabei findet dieses Maßnahmenpaket in allen 
Parteianhängergruppen eine mehrheitliche Unterstützung. Am 
deutlichsten fällt sie mit 74 Prozent bei den Unions-Anhängern aus 
und am geringsten mit 56 Prozent bei den Anhängern der Linkspartei. 
Eine Mehrheit von 51 Prozent glaubt, dass mit dem Maßnahmenpaket die 
Bankenkrise überwunden werden kann, was 40 Prozent allerdings nicht 
glauben (weiß nicht: 9 Prozent).
Als Folge der Bankenkrise erwarten 68 Prozent, dass die 
Arbeitslosigkeit in Deutschland wieder steigen wird (nicht steigen: 
28 Prozent; weiß nicht 4 Prozent). Deshalb halten es auch 64 Prozent 
aller Befragten für notwendig, dass Maßnahmen zur Ankurbelung der 
Wirtschaft ergriffen werden (dagegen: 28 Prozent; weiß nicht: 8 
Prozent). Auch hier gibt es eine mehrheitliche Unterstützung in allen
Parteianhängerlagern.
Wenn es um die Kompetenzen beim Thema Finanzmarktkrise geht, 
schneidet die Union mit 32 Prozent deutlich besser ab als die SPD mit
11 Prozent (andere Parteien 4 Prozent, keine: 29 Prozent, weiß nicht:
24 Prozent). Beim zweiten aktuellen Thema dieser Woche, der 
Bildungspolitik, hingegen wird der SPD geringfügig mehr zugetraut (25
Prozent) als der Union (23 Prozent). Bei diesem Thema wird auch den 
kleineren Parteien etwas Kompetenz zugesprochen: 6 Prozent halten die
FDP für die kompetenteste Partei,
6 Prozent die Grünen und 5 Prozent die Linke (keine Partei:13 
Prozent; weiß nicht:
23 Prozent). Auf deutliche Ablehnung stoßen die in einigen 
Bundesländern eingeführten generellen Studiengebühren an den 
Hochschulen. Diese halten 64 Prozent für nicht richtig und nur 32 
Prozent für richtig (weiß nicht: 4 Prozent).
Im Vergleich zu vor zwei Wochen muss vor allem die Linke 
Stimmungseinbußen hinnehmen und zwar ausschließlich im Westen 
Deutschlands, während besonders die Grünen dazu gewinnen können: 
Aktuell kommt die CDU/CSU auf unverändert 39 Prozent, die SPD auf 26 
Prozent (plus 1), die FDP erreicht 11 Prozent (minus 1), die Linke
9 Prozent (minus 2) und die Grünen 10 Prozent (plus 2).
Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden 
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie 
koalitionstaktische Überlegungen eine größere Rolle spielen. Dies 
berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: Die CDU/CSU käme danach
auf 38 Prozent (unverändert), die SPD auf 25 Prozent (unverändert), 
die FDP erhielte 11 Prozent (unverändert), die Linke 11 Prozent 
(minus 1), die Grünen 9 Prozent (plus 1) und die sonstigen Parteien 
zusammen unverändert
6 Prozent.
Bei der Frage, wen die Deutschen lieber als Bundeskanzler oder 
Bundeskanzlerin haben wollen, hält Angela Merkel auch nach der 
offiziellen Nominierung von Frank-Walter Steinmeier auf dem 
SPD-Parteitag ihren deutlichen Vorsprung: Für sie sprechen sich jetzt
52 Prozent (minus 1) aus, für ihren Herausforderer Frank-Walter 
Steinmeier 31 Prozent (unverändert). Weiterhin relativ gering ist die
Zustimmung für Steinmeier bei den SPD-Anhängern, bei denen er nur auf
62 Prozent kommt. Von den CDU/CSU-Anhängern hingegen wünschen sich 87
Prozent Merkel als Kanzlerin.
Die gewachsene Zufriedenheit mit der Arbeit der Bundesregierung 
macht sich auch beim Ansehen des politischen Spitzenpersonals 
bemerkbar: Weiterhin auf Platz eins der Top Ten liegt Bundeskanzlerin
Merkel: Sie kommt auf der Skala von +5 bis -5 jetzt mit sehr 
deutlichen Pluspunkten auf einen Durchschnittswert von 2,2 (Okt. I: 
1,6). Auf Platz zwei liegt Außenminister Frank-Walter Steinmeier mit 
deutlich verbesserten 1,8 (Okt. I: 1,5). Danach Peer Steinbrück mit 
klar verbesserten 1,5 (Okt. I: 1,2) vor dem SPD-Vorsitzenden Franz 
Müntefering, der jetzt auf verbesserte 1,2 kommt (Okt. I: 0,9). Es 
folgen Ursula von der Leyen mit jetzt 0,9 (Okt. I: 0,7) und Guido 
Westerwelle mit 0,5 (Okt. I: 0,3). Danach beginnt der Negativbereich:
Günther Beckstein wird mit minus 0,3 (Okt. I: minus 0,4) beurteilt, 
Kurt Beck mit minus 0,4 (Okt. I: minus 0,4). Am Schluss die beiden 
Politiker der Linken mit geringfügig verschlechterten Werten: Gregor 
Gysi mit minus 1,1 (Okt. I: minus 1,0) und Oskar Lafontaine mit minus
1,5 (Okt. I: minus 1,4).
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der 
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews 
wurden in der Zeit vom 21. bis 23. Oktober 2008 bei 1327 zufällig 
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist 
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz 
Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7 
Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte. Das nächste 
bundesweite Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, 7. November, 
nach dem "heute-journal".
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 - 
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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