ZDF-Programmhinweis
Montag, 10. Juli 2000 - Freitag, 28. Juli 2000
Mainz (ots)
Montag, 10. Juli 2000, 1.40 Uhr
Das kleine Fernsehspiel Das Wunder von Chile "Wer den chilenischen Wald nicht kennt, der kennt diesen Planeten nicht." Pablo Neruda
Es geht um nicht mehr und nicht weniger als um die Verteidigung und um den Erhalt von etwa einem Prozent des Regenwaldes auf dieser Erde, und zwar im Rahmen einer rein privaten Initiative.
97,5 Prozent des Regenwaldes weltweit sind tropischer Natur, nur 2,5 Prozent sind kalter Regenwald; dieser kalte Regenwald produziert jedoch - auf die Fläche bezogen - fünf mal mehr Biomasse und ist deshalb für das Weltklima von Bedeutung. 60 Prozent dieses kalten Regenwaldes befinden sich in Chile. Um diesen Wald geht es.
1991 wurde die EDUCEC gegründet. EDUCEC ist eine chilenische Stiftung, deren erklärtes Ziel es ist, eine möglichst große Fläche des kalten Regenwaldes zu erwerben, um diesen dann gänzlich sich selbst zu überlassen und jeglicher kommerziellen Nutzung zu entziehen. Der Name steht für "Education, Ciencia y Ecologia". Wichtigster Finanzier dieser Stiftung ist der Amerikaner Douglas Tompkins.
Tompkins Geschichte hat etwas vom "American Dream". Tompkins ist jetzt Anfang fünfzig. Mit achtzehn Jahren gründete er "Northface", eine kleine Firma, die bedarfsgerechte Ausrüstungsgegenstände für Bergsteiger produzierte. Als er "Northface" drei Jahre später wieder verkaufte, hatte er seine erste Million Dollar verdient. Zusammen mit seiner Frau gründete er bald darauf die Bekleidungsfirma "esprit"; das liegt jetzt etwa dreißig Jahre zurück. Tompkins ist auch heute noch Teilhaber der Firma, hat sich aber inzwischen, hauptsächlich wegen seines Umwelt-Engagements, ganz aus dem Management zurückgezogen.
Was bringt einen solchen Mann dazu, seinen Goldenen Käfig zu verlassen und vornehmlich für die Erhaltung des kalten Regenwaldes in Chile zu kämpfen? Denn natürlich gibt es Widerstände gegen das Projekt. International agierende Holzgesellschaften sehen sich in ihrer Bewegungsfreiheit gehemmt. Sie erwerben für einen Spottpreis das Recht, den Wald im Kahlschlagverfahren zu Holzchips zu verarbeiten - diese sind bequem zu transportieren und werden zum überwiegenden Teil ins Ausland verschifft. Außerdem haben sich dort eine Reihe Einheimischer illegal niedergelassen und gehen ihren kleinen Geschäften mit den kleinen Interessen nach. Tompkins versucht jedoch, die breite Zustimmung der Bewohner dieser Region und des Umlandes zu erhalten, um das Projekt weiterführen zu können. Nicht zuletzt gilt es, auf höchster Ebene seinen Einfluß geltend zu machen. Dies wissen natürlich auch die Gegner der Unternehmung und setzen ihrerseits alle Mittel ein ...
1995 haben Hellmuth Costard und Louis von Adelsheim Douglas Tompkins mehrere Monate begleitet und erstaunliche und spannende Geschichten eingefangen und können uns auch - ganz nebenbei - atemberaubende Bilder aus einem uns wenig bekannten Chile zeigen.
Hellmuth Costard - geb. 1.11.1940 - verstorben am 12.6.2000, war Autor, Regisseur, Kameramann. "Besonders wertvoll" - 1968, "Die Unterdrückung der Frau ist vor allem an dem Verhalten der Frauen selbst zu erkennen" - 1969; "Fußball wie noch nie" - 1971; "Teilweise von mir" - 1972; "Der kleine Godard" - 1976-78; "Witzleben" - 1981; "Echtzeit" - 1981-83; "Krieg um Zeit" - 1983-85; "Aufstand der Dinge" - 1989-93; "Das Wunder von Chile" - 1996-97; "Vladimir Günstig" 1999
Louis von Adelsheim - Kameramann, Videoporträts und Videoinstallationen
Mittwoch, 26. Juli 2000, 14.15 Uhr
Discovery - Die Welt entdecken Countdown ins Universum - Alltag im Spaceshuttle Film von Lisa Fredrickson und Ron Bowman
Der Countdown läuft, die Triebwerke sind gezündet: Mit einem ohrenbetäubenden Getöse zischt die Rakete senkrecht in den Himmel. Rauchwolken umgeben in Bruchteilen von Sekunden die gesamte Startrampe. Wie ein Feuerball jagt das Geschoss den unendlichen Sphären des Universums entgegen. Es ist der Start eines Spaceshuttles, eines der erfolgreichsten Flugobjekte in der Geschichte der bemannten Raumfahrt. 1972 brachte US-Präsident Richard Nixon ein Programm auf den Weg mit dem Ziel, einen wieder verwendbaren Raumgleiter zu entwickeln. Bereits zwei Jahre später absolvierte das erste Shuttle, die "Enterprise", ihren Jungfernflug innerhalb der Erdatmosphäre.
Seit fast dreißig Jahren basteln zahllose Ingenieure ständig an der technischen Verbesserung des einmaligen Flugkörpers. Erst Anfang diesen Jahres umkreiste die Endeavour unzählige Male den blauen Planeten und legte dabei mehr als sechs Millionen Kilometer zurück. Die Aufgaben werden dabei immer abenteuerlicher. So gelang der NASA 1993 mit der Instandsetzung des "halbblinden" Hubble-Teleskops ein Kunststück - und das nur mit Hilfe des Spaceshuttles und seiner versierten Besatzung.
Die Forschung greift immer weiter nach den Sternen. Die Internationale Weltraumstation ISS soll im Jahr 2004 fertig gestellt werden. Auch dieses gigantische Unternehmen ist nur mit Hilfe des Spaceshuttles zu realisieren, da es die schwierigen Flugmanöver beim Aufbau des künstlichen Himmelskörpers mühelos absolviert. Strengste Sicherheitsvorkehrungen und Perfektion bei jedem Handgriff werden dabei von den Astronauten verlangt.
Die Dokumentation schildert die spannende Geschichte einer der größten technischen Errungenschaften des 20. Jahrhunderts. Wird ein Leben im Weltraum bald zum Alltag zukünftiger Generationen?
Freitag, 28. Juli 2000, 14.15 Uhr
reiselust - Tansania Abenteuer Wildnis Moderation: Saskia Valencia
Viele Bilder, die für uns Afrika bedeuten, stammen aus den Nationalparks Tansanias. Zu verdanken ist dies der unermüdlichen Arbeit Professor Dr. Bernhard Grzimeks, der uns über Jahrzehnte diese exotische Tierwelt in seinen Fernsehsendungen näherbrachte.
reiselust ist auf "Safari" - das ist Kisuaheli und bedeutet "reisen". Zuerst zu den Nationalparks Tarangari und Ngorongoro.
Im Tarangari-Park leben hauptsächlich Elefanten. Nirgendwo bekommt man so viele Dickhäuter aus nächster Nähe zu sehen. Das Ngorongoro-Reservat ist das Zentrum des größten Vulkankraters der Welt. Auf dessen Ebene haben sich eine ganze Reihe von Tieren angesiedelt. Hier ist auch das Land der Massai.
Auf den Spuren des afrikanischen Traums begibt sich "reiselust" nach Arusha, der Goldgräberstadt. Früher ein Ort von Kolonialhändlern und Glücksrittern. Hier wurde auch die Hollywood-Produktion "Hatari" mit John Wayne und Hardy Krüger gedreht.
Buschmänner zu finden, ist nicht leicht. Ihre Grashütten unterscheiden sich kaum von der Umgebung. So können sie besser entscheiden, ob sie mit "Eindringlingen" Kontakt aufnehmen oder nicht. Der Buschmann Kaunda weist "reiselust" den Weg. Und so konnten seltene Aufnahmen dieses scheuen Volkes entstehen.
"reiselust" begleitet eine Gruppe von Bergwanderern auf die Gipfel des Kilimandscharo. Drei aufregende Tage lang bestieg ein Expeditionsteam mit den Reportern den höchsten Berg Afrikas.
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