ZDF-Programmhinweis
Freitag, 23. August 2002, 21.15 Uhr
Hölle am Himmel
Warum das World Trade Center zusammenstürzte
Film von Ben Bowie und Philip Wearne
Mainz (ots)
Einsturz ausgeschlossen - noch eine Woche vor dem Angriff der Terroristen auf das World Trade Center zeigt sich sein Konstrukteur bei einer internationalen Ingenieurskonferenz in Frankfurt davon überzeugt - und das haben die Erbauer seit Jahrzehnten immer wieder versichert. Schließlich glaubte man, an alles gedacht zu haben. Um den höchsten Wolkenkratzer der Welt an der Spitze Manhattans hochzuziehen, entwickelten sie in den Sechzigerjahren eine revolutionäre Bautechnik. Statt Beton wurde Stahl zum wichtigsten Material. Zwei Röhren aus Metall bildeten die Zwillingstürme - leicht und biegsam, um dem enormen Druck der Winde über der Halbinsel standzuhalten. Selbst eine Kollision mit einer Boeing 707, dem damals größten Flugzeug der Welt, sollte das World Trade Center überstehen können. Die Konstrukteure hatten bei ihren Berechnungen auch diesen Fall berücksichtigt, denn rund um Manhattan liegen die drei größten Flughäfen New Yorks - John F. Kennedy, La Guardia und Newark.
Der 11. September zeigte jedoch etwas anderes: Die beiden Maschinen, die in das World Trade Center prallten, waren nur ein wenig größer als eine 707, aber die Folgen katastrophal. Fachleute waren entsetzt darüber, wie schnell das stolze Symbol New Yorks zusammenbrach. Warum hat das World Trade Center nicht standgehalten, während das Empire State Building bei einer ähnlichen Kollision stehen geblieben ist? 1942 war eine B-25 versehentlich in den Betonturm gerast.
Hat die neue Konstruktionstechnik, die seit den Sechzigerjahren immer höhere Prestigebauten möglich machen sollte, zu dieser Katastrophe beigetragen? Hätte die konventionelle Bauweise den hohen Verlust an Menschenleben verhindert? Haben die Terroristen, zum Teil Studenten an der Technischen Hochschule, eine schwache Stelle in der Konstruktion erkannt und nicht nur die Kollision mit dem World Trade Center kalt geplant, sondern auch den Einsturz des Gebäudes?
Mit Hilfe modernster grafischer Animation rekonstruiert der Film Sekunde für Sekunde, was innerhalb der Zwillingstürme passierte, nachdem die erste Maschine die Außenwand durchbrochen hatte. Verwoben mit den analytischen Teilen sind Geschichten von Menschen, die sich aus dem Inferno retten konnten oder die Katastrophe miterlebt haben. Das Team um Ben Bowie und Philip Wearne hat für das britische Fernsehen bereits die erfolgreiche Serie "Warum Gebäude zusammenbrechen" produziert und arbeitet gerade an einer Reihe über "Amerikanische Superbauten".
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