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"Protokoll einer fehlerhaften Fahndung": "Frontal 21"-Doku im ZDF über den Mordfall Sophia (FOTO)

"Protokoll einer fehlerhaften Fahndung": "Frontal 21"-Doku im ZDF über den Mordfall Sophia (FOTO)
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Mainz (ots)

Das Urteil im Mordfall Sophia Lösche ist vor einigen Tagen gefallen - das "Protokoll einer fehlerhaften Fahndung" zeigt am Dienstag, 1. Oktober 2019, 21.00 Uhr, eine "Frontal 21"-Dokumentation im ZDF. Der Film von Gesine Enwaldt begibt sich auf die Spuren dieses Gewaltverbrechens, beleuchtet die Fahndungsfehler der Polizei und die Instrumentalisierung der Tat durch rechte Populisten. "Der Mordfall Sophia - Protokoll einer fehlerhaften Fahndung" rekonstruiert das Geschehen in exklusiven Interviews mit Familie und Freunden.

Am 14. Juni 2018 um 18.20 Uhr stieg Sophia Lösche an der Raststätte Schkeuditz nahe Leipzig in den Lkw eines marokkanischen Fahrers. Sie wollte zur Geburtstagsfeier ihres Vaters nach Amberg trampen und hatte angekündigt, spätestens um 23.00 Uhr dort zu sein - sie kam nie an. Die alarmierte Polizei behandelte den Fall wie eine übliche Vermisstenanzeige, obwohl alle Indizien auf ein mögliches Gewaltverbrechen hinwiesen. Rund 80 Freunde und die Familie bildeten innerhalb weniger Stunden das, was die Polizei versäumte: eine Art private Soko. Sie fahndeten in Deutschland, Frankreich, Tschechien, Italien, Ungarn, Spanien, stießen über die sozialen Medien internationale Suchaktionen an, hängten Fahndungsfotos auf, aktivierten die internationale Trucker-Community und retteten in letzter Sekunde Beweisvideos vor der Löschung.

Die spanische Polizei fand die halb verbrannte Leiche Sophias an einer Straße in der Nähe von Vitoria-Gasteiz in Spanien und Sophias Mörder im französischen Caen. Boujemaa L. wurde gut ein Jahr später, am 18. September 2019, vom Landgericht Bayreuth verurteilt. Seit der Obduktionsbericht der spanischen Behörden vorliegt, ist klar, dass Sophia möglicherweise noch lebend hätte gefunden werden können.

Die AfD und Rechtsextreme missbrauchten die schreckliche Gewalttat für ihre populistischen Zwecke, verbanden den Mord mit Ausländerhetze und Hass. Sophia hatte weltoffen für eine bunte Gesellschaft gekämpft, sich politisch engagiert und sich immer wieder in der Flüchtlingshilfe eingesetzt. Die Familie wehrte sich gegen diesen Missbrauch ihres Schicksals mit allen Mitteln und geriet selbst in den Fokus des rechten Hasses.

Ansprechpartner: Thomas Hagedorn, Telefon: 06131 - 70-13802; Presse -Desk, Telefon: 06131 - 70-12108, pressedesk@zdf.de

Sendungsseite: https://zdf.de/politik/frontal-21/frontal-21-vom-1-oktober-2019-100.html

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