Schön/Schipanski: Facebook hat Zeichen der Zeit noch immer nicht erkannt
Berlin (ots)
Nach Datenweitergabe an Smartphone-Anbieter dringend weitere Aufklärung nötig
Nach dem Datenskandal um Cambridge Analytica ist nun bekannt geworden, dass Facebook offenbar auch den Herstellern von Mobilfunkgeräten Zugang zu Nutzerdaten gewährt hat. Dazu erklären die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Nadine Schön, und der digitalpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Tankred Schipanski:
Nadine Schön: "Noch immer hat Facebook keine Antworten geliefert, noch immer wissen wir nicht, wie viele weitere Apps massenhaft Daten abgegriffen haben könnten. Und da kommt schon der nächste Fall um die Ecke: Auch den Herstellern von Mobilfunkgeräten hat Facebook offenbar Zugang zu Nutzerdaten gewährt. Umfassende, vertrauensbildende Aufklärung, wie von Facebook immer wieder zugesagt, sieht anders aus. Es stellt sich die Frage: Wie viele Europäer, wie viele Deutsche sind betroffen? Offenbar hat Facebook immer noch nicht verstanden, dass die Salamitaktik bei jedem neuen Vorfall nicht dabei hilft, verloren gegangenes Vertrauen wiederherzustellen."
Tankred Schipanski: "Facebook hat die Zeichen der Zeit offenbar noch immer nicht erkannt. Es muss endlich eine wirklich umfassende Aufklärung darüber stattfinden, was mit den Daten deutscher Nutzerinnen und Nutzer passiert und wem Facebook Zugriff darauf gewährt. Es ist unerhört, dass hier sogar die Daten der Facebook-Freunde der Gerätebesitzer betroffen sind und ohne deren Einwilligung weitergegeben werden. Dass nach diversen Ausschussbefassungen und einer Sondersitzung der Bundestagsausschüsse Digitale Agenda sowie Recht am 20. April jetzt schon wieder neue Vorfälle ans Licht kommen, ist völlig inakzeptabel. Facebook wird sich dazu erklären und den Bundestag etwa über die Betroffenheit seiner deutschen Nutzer umfassend informieren müssen. Das Unternehmen täte gut daran, diese Gelegenheit endlich zu nutzen, um das Vertrauen des Parlaments und der Nutzerinnen und Nutzer zurück zu gewinnen. Die Zeit der Eigen-PR ist lange vorbei, die Karten müssen nun alle auf den Tisch - endlich."
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