UNHCR: Gedenken an ermordete Kollegen
UNHCR-Delegation bei Staatsminister Volmer
Berlin (ots)
Das Personal des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) und anderer Organisationen demonstriert heute überall auf der Welt gegen die zunehmenden gezielten Angriffe auf humanitäre Helfer.
Eine Delegation des Berliner UNHCR-Büros übergab aus diesem Anlass dem Staatsminister im Auswärtigen Amt, Ludger Volmer, ein Schreiben des UNHCR-Personalrats. Dieser zeigt sich zutiefst besorgt über die alarmierende Zunahme von gewalttätigen Angriffen gegen ziviles UN-Personal und humanitäre Helfer. Überfälle bis hin zu Vergewaltigungen und Mord seien immer öfter zu beklagen.
In dem Schreiben wird daran erinnert, dass allein seit Anfang September vier UNHCR-Mitarbeiter Mordanschlägen zum Opfer fielen. Letzten Sonntag traf es im westafrikanischen Guinea einen UNHCR-Helfer. Die unbekannten Täter verschleppten zudem eine UNHCR-Mitarbeiterin, die zuvor den Mord an ihrem Kollegen mit ansehen musste. In Westtimor wurden am 6. September bei einem Überfall proindonesischer Milizen drei UNHCR-Mitarbeiter auf brutalste Weise umgebracht.
Insgesamt kamen in den letzten acht Jahren über 200 zivile UN-Mitarbeiter in Ausübung ihres Dienstes zu Tode. Weitere 228 wurden in diesem Zeitraum entführt oder in Geiselhaft genommen.
Der UNHCR-Personalrat fordert die Regierungen in den betroffenen Krisenregionen auf, rechtzeitig präventive Maßnahmen zu treffen. Diese würden die Hauptverantwortung für die Sicherheit der humanitären Helfer tragen.
Doch das UNHCR-Personal sieht die anderen UN-Mitgliedstaaten ebenfalls in der Pflicht, sich verstärkt um deren Schutz zu bemühen. So wird auch die Bundesregierung dringend gebeten, den Vorschlag des UN-Generalsekretärs zu unterstützen, den Schutz der UN-Konvention über die Sicherheit von UN- und assoziiertem Personal durch ein Zusatzprotokoll zu erweitern. Ferner, so der UNHCR-Personalrat, seien konkrete Maßnahmen erforderlich, um die Verantwortlichen für ihre Taten vor Gericht stellen zu können. In diesem Zusammenhang wird begrüßt, dass die Bundesregierung das Statut des Internationalen Strafgerichtshofes in Rom unterzeichnet hat. Die UNHCR-Mitarbeiter hoffen nun auf eine zügige Ratifizierung durch die Bundesrepublik Deutschland.
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