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Pflege weiter gedacht
Langkutsch: "Alltag der Betroffenen erleichtern!"

Berlin (ots)

Hohe Erwartungen richtet die BARMER GEK an die von der Großen Koalition auf den Weg gebrachte Pflegereform. "Die Pflege braucht eine Reform, die sie zukunftsfest macht, also vor allem bessere Leistungen mit solider Finanzierung vereint. Die Pläne von Schwarz-Rot gehen in die richtige Richtung", so Holger Langkutsch, Vorsitzender des Verwaltungsrates der BARMER GEK, auf einem Symposium der Krankenkasse gestern in Berlin. In der Öffentlichkeit sei noch gar nicht richtig angekommen, wie stark die Reformpläne der Großen Koalition den oft sehr schweren Alltag für die Familien erleichtern würden.

"Das wichtige Ziel besserer und umfangreicherer Pflegeleistungen darf jedoch nicht durch zu viel Bürokratie entwertet werden", forderte Langkutsch. Ein einfaches, unbürokratisches, schnelles und flexibles Verfahren der Bewilligung solcher Leistungen sei zwingend notwendig, damit die Menschen davon profitieren könnten. Kritik übte der Verwaltungsratsvorsitzende der BARMER GEK am geplanten Aufbau eines Vorsorgefonds. "Neben ungünstigen Anlagebedingungen sorgen mich vor allem Begehrlichkeiten des Staates und eine mögliche Zweckentfremdung dieser Versichertengelder", so Langkutsch. Darüber hinaus bekräftigte der BARMER GEK Verwaltungsratsvorsitzende die Forderung der Kasse, dass die getrennte Finanzierung von gesetzlicher und privater Pflegeversicherung endlich überwunden werden müsse.

Bei der Veranstaltung der Krankenkasse bezeichnete der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann, es als zentrales Ziel der Pflegepolitik der Bundesregierung, Pflegebedürftigen auch in Zukunft eine gute und menschenwürdige Pflege zu bieten. "Neben der professionellen Pflege wollen wir dazu vor allem diejenigen unterstützen, die sich zu Hause mit viel Liebe und Engagement um ihre Angehörigen kümmern", so der Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium. Mit der Reform der Pflegeversicherung und den Pflegestärkungsgesetzen würden dafür die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen.

Bereits zum 1. Januar 2015 werde es deutliche Entlastungen und weitere Unterstützungsangebote geben. Laumann: "Fast alle Leistungen der Pflegeversicherung werden um vier Prozent dynamisiert." Die Inanspruchnahme von Kurzzeit-, Verhinderungs-, Tag- und Nachtpflege werde flexibilisiert und könne künftig besser nach den eigenen Bedürfnissen kombiniert werden. Alle Menschen, die zu Hause gepflegt werden, könnten zudem 100 Euro pro Monat für zusätzliche Betreuungs- und Entlastungsleistungen bekommen. Der Zuschuss für häusliche Umbaumaßnahmen werde auf bis zu 4.000 Euro pro Maßnahme erhöht.

In einem zweiten Schritt werde bis zum Ende der Wahlperiode der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff umgesetzt. Dies bringe eine vollkommen neue Systematik in der Pflegeversicherung, in die Demenzerkrankte erstmals vollumfänglich aufgenommen werden. "Gerade für sie ist das ein gewaltiger Fortschritt. Mit dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff schaffen wir die Grundlage für eine gerechtere Pflege in Deutschland, welche die Leistungen der Pflegeversicherung nach dem tatsächlichen Bedarf und nicht mehr nach Minuten verteilt", versicherte Laumann.

Der BARMER GEK Verwaltungsratsvorsitzende Langkutsch sieht den Pflegebedürftigkeitsbegriff als Kernelement der Reform. "Wir brauchen die neue Definition endlich, damit auch Menschen mit kognitiven Einschränkungen die Hilfen bekommen, die sie benötigen. Die Pflegeversicherung ist heute etwa beispielsweise für Menschen mit einer Demenzerkrankung noch nicht ausreichend da." Die BARMER GEK begrüße, dass erste konkrete Schritte der Einführung angegangen seien, indem der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff praktisch erprobt werde.

Pressekontakt:

Presseabteilung der BARMER GEK
Athanasios Drougias (Leitung), Telefon: 0800 33 20 60 99 1421
Sunna Gieseke, Telefon: 0800 33 20 60 44-30 20
E-Mail:presse@barmer-gek.de

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