Gemeinsame Presseerklärung
Das Qualitätsmodell Krankenhaus - QMK-
erhält den Medvantis Forschungspreis 2002!
Bonn/Fulda/Lich (ots)
Das gemeinsame Modell-Projekt des AOK-Bundesverbandes, der HELIOS Kliniken und der ASKLEPIOS Kliniken ist Preisträger im Themenfeld "Qualitätsmanagement und Zertifizierung" bei der diesjährigen Auszeichnung durch die Medvantis Medical Service GmbH
Die diesjährige Preisverleihung des seit 2001 ausgeschriebenen Medvantis Forschungspreis findet heute im Rahmen des Hauptstadtkongresses Medizin und Gesundheit in Berlin statt. Ausgezeichnet werden herausragende, richtungsweisende Lösungsansätze und Arbeiten zur Reform des Gesundheitswesen in fünf Themenfeldern. In der Kategorie "Qualitätsmanagement und Zertifizierung" wird mit dem Qualitätsmodell Krankenhaus ein Modellprojekt ausgezeichnet, das die Ergebnisqualität der Krankenhausbehandlung in den Mittelpunkt stellt.
Ziel des dreijährigen Forschungsvorhabens war es, Instrumente zu entwickeln und in Kliniken zu testen, mit denen die Qualität der Krankenhausbehandlung messbar und vergleichbar gemacht werden kann. QMK wird gemeinsam getragen vom AOK-Bundesverband, den HELIOS Kliniken und den ASKLEPIOS Kliniken. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von einer internationalen Forschergruppe der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Harvard Medical School und dem Wissenschaftlichen Institut der AOK. An der Erprobung des Verfahren von Sept. 2000 bis Mai 2001 haben sich 23 Kliniken beteiligt. QMK konzentriert sich auf Krankheitsbilder aus der Inneren Medizin, die häufig auftreten und damit für Patienten, Kliniken und für Krankenkassen wichtig sind, z.B. Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes u.w.. Ausgewertet werden nicht nur diagnosespezifische medizinische Ergebnisse, sondern auch Zufriedenheit und subjektiver Gesundheitszustand der Patienten und die Beurteilung durch einweisende und nachbehandelnde Ärzte. So ergibt sich ein mehrdimensionales Bild der Versorgungsqualität von der Aufnahme bis zum Übergang in die nachfolgende Behandlung.
"Eine verdiente Anerkennung für einen ergebnisorientierten Ansatz in der Qualitätssicherung, für eine fundierte Forschungsarbeit und für das Engagement und die intensive Zusammenarbeit aller Beteiligten", so Dr. Rolf Hoberg, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes. Die Ergebnisse der Krankenhausbehandlung zu messen, war für die Träger ASKLEPIOS und HELIOS und die beteiligten Kliniken eine wichtige Motivation, um sich am QMK zu beteiligen. In Deutschland existeren zahlreiche Qualitätsverfahren, die sich mit Struktur- und Prozessqualität beschäftigen. Doch Strukturen und Prozesse der klinischen Behandlung können nur mit Blick auf die damit erzielten Ergebnisse bewertet und effizient gesteuert werden. Nur wenn alle drei Ebenen berücksichtigt werden, kann eine optimale Behandlungsqualität für die Patienten erreicht werden.
Seit 1999 wurde in einem interdisziplinären Team aus Wissenschaftlern, Ärzten, Pflegespezialisten intensiv daran gearbeitet, aussagekräftige Ergebnisindikatoren und Erhebungsinstrumente zu entwickeln. In einer großangelegten Erhebung wurde das Verfahren im klinischen Einsatz getestet. Jede der 23 beteiligten Kliniken erhielt im Anschluss daran einen Ergebnisbericht. Dieser zeigt jeder Klinik auf, wo sie im Vergleich zu anderen Kliniken im Hinblick auf medizinische Ergebnisse sowie in der Bewertung der Patienten und die der einweisenden und nachbehandelnden Ärzte steht. Ein klinikübergreifender Vergleich der medizinischen Ergebnisse muss jedoch berücksichtigen, dass Patienten sich in einer Vielzahl von Faktoren unterscheiden, die das Behandlungsergebnis unabhängig von der Behandlungsqualität beeinflußen, z.B. der Schwergrad der Erkrankungen, Begleiterkrankungen etc. Diese unterschiedlichen "Risiken" der Patienten werden im QMK-Ergebnisvergleich mittels statistischer Verfahren adjustiert, so dass nur Patienten mit ähnlichen Voraussetzungen verglichen werden. Durch eine grafische Darstellung der Ergebnisse lassen sich Stärken und Verbesserungspotenziale der Klinik-Abteilungen in Bezug auf die unterschiedlichen Dimensionen der Ergebnisqualität identifizieren. Alle beteiligten Kliniken zeigen insgesamt eine gute Qualität, dennoch ergeben sich aus der differenzierten Betrachtung wichtige Informationen, um die Qualität zu verbessern.
QMK zeigt, dass die Messung von Behandlungsergebnissen komplex ist und von allen Beteiligten viel Engagement erfordert. Die Orientierung an Behandlungsergebnissen ist jedoch nicht nur Grundlage eines modernen Klinik-Qualitätsmanagements. Unter veränderten Rahmenbedingungen im stationären Sektor durch die Einführung eines DRG-Vergütungssystems wird die Bewertung und Sicherung der Versorgungsqualität zur zentralen Herausforderung im Gesundheitswesen. Die zukünftige Aufgabe des QMK wird darin bestehen, Methoden und Indikatoren zur Ergebnismessung weiter zu entwickeln und die gewonnenen Erkenntnisse für eine langfristige, an Ergebnissen orientierte Qualitätssicherung im stationären Sektor nutzbar zu machen.
Ein Abschlussbericht wird in den nächsten Monaten der Öffentlichkeit vorgestellt. Auf dieser Basis soll dann auch entschieden werden, inwieweit QMK-Verfahren bundesweit zur Qualitätsmessung unter DRGs verwendet werden sollen. Mehr Informationen zu QMK fidnen sich im Internet unter www.qmk-online.de.
Diese Pressemitteilung finden Sie im Internet unter www.g-k-v.com
Federführend für die Veröffentlichung: AOK-Bundesverband, Bonn, Kortrijker Straße 1, 53177 Bonn Telefon: (02 28) 8 43 - 3 09 (Udo Barske, Presse) Fax: (02 28) 8 43 - 5 07 u. 3 22, e-mail: Udo.Barske@bv.aok.de
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