Hoppe plädiert für qualitätsgesicherte Positivliste
Berlin (ots)
"Zu einer Positivliste sagen wir generell Ja. Angesichts der Vielzahl der Arzneimittel und der Vielfalt der Informationen zur Arzneimitteltherapie kann eine Positivliste durchaus ein wirkungsvolles Instrument zur rationellen Arzneitherapie sein. Sie muss aber wissenschaftlich und nicht politisch begründet sein", sagte Bundesärztekammer-Präsident Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe vor den heutigen Beratungen über das Positivlistengesetz im Deutschen Bundestag. Eine vernünftige, unter nachvollziehbaren Kriterien konsequent erstellte Positivliste stehe einer effektiven und effizienten Arzneimittelversorgung nicht entgegen. Der Hauptteil der jetzt vorliegenden Positivliste sei deshalb auch nicht zu beanstanden. Dadurch werde praktisch das gesamte Spektrum moderner rationaler Arzneitherapie abgedeckt. "Solange aber höchst strittige Wirkstoffgruppen, die im Hauptteil der Liste nicht positiv bewertet werden konnten, durch den Anhang wieder zu verordnungsfähigen Mitteln werden, können wir dem Gesetzentwurf in der vorliegenden Form nicht zustimmen", erklärte Hoppe.
Eine Liste verordnungsfähiger Arzneimittel müsse sich am jeweiligen Stand der medizinischen Wissenschaft ausrichten und dürfe keine medizinisch fragwürdigen Arzneien enthalten. Doch die drei Anhänge zur geplanten Positivliste widersprächen diesem wissenschaftlichen Anspruch. "Wir haben große Bedenken, wenn Schweinehaut, Rinderprostata, Potenzholz und Schweinezahn als verordnungsfähig zu Lasten der Solidargemeinschaft dargestellt werden", sagte Hoppe. Die Ärzteschaft sei sich bewusst, dass für diese Widersprüchlichkeit nicht die Mehrheit der Mitglieder des Positivlisten-Instituts die Schuld trage, diese Entscheidung habe ausschließlich politische Gründe.
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