ZEIT: Existenz des Dualen Systems durch Trittins Dosenpfand
Hamburg (ots)
Die diskutierte Einführung eines Zwangspfands für Dosen bedroht die Existenz des Dualen Systems in Deutschland. Dies berichtet die Wochenzeitung DIE ZEIT in ihrer neuen Ausgabe. Das Dosenpfand würde dazu führen, dass dem Dualen System auch die PET-Flaschen entzogen würden, bei denen es sich um sortenreinen Kunststoff handelt, der sich gut recyceln läßt. Für das Duale System, dass vor zehn Jahren in Deutschland eingeführt wurde, würde dies angeblich einen finanziellen Verlust in Höhe von 550 Millionen Mark pro Jahr zur Folge haben.
Der Trend gehe in Deutschland dazu, immer mehr Einwegverpackungen aus PET herzustellen, erläutert dazu Wolfgang Holley vom Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackungen. Durch das Duale System ließen sich 60 Prozent der Flaschen recyceln. Die Einführung eines Zwangspfands könnte die Rückgabequote auf 90 Prozent steigern, so Holley. Fraglich bleibe jedoch, ob eine Flasche, die recyceltes PET enthält, sich erneut recyceln ließe und was dies für die Öko-und Energiebilanz bedeuten würde.
Schon die Geschichte des Dualen Systems begann Ende der achtziger Jahre mit einer Zwangspfanddiskussion: Nach dem Willen der Getränkeabfüller sollte die PET-Flasche damals im Einwegsystem vertrieben werden. Der ehemalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer warnte seinerzeit vor einem wachsenden Entsorgungsnotstand. Aus dieser Diskussion ging 1996 das Kreislaufwirtschaftsgesetz hervor.
PET ist das wertvollste Produkt des Grünen Punktes. Es gehört zu den Leichtverpackungen, die insgesamt nur einen Bruchteil des gesamten deutschen Mülls ausmachen. Auch im Gelben Sack beträgt der Anteil der so genannten Hohlkörper, zu denen das PET gehört, lediglich 3 bis 4 Prozent.
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 23/2001 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 31. Mai 2001, ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
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