ZEIT: Nato-Staaten lieferten Material und Waffen an Mazedonien
Hamburg (ots)
Die mazedonische Armee ist in den vergangenen drei Jahren mit Hilfe von Nato-Staaten und Nato-Beitrittskandidaten aufgerüstet worden. Das berichtet die Wochenzeitung DIE ZEIT in ihrer neuen Ausgabe unter Berufung auf ein internes Papier der Nato.
Demnach lieferte unter anderem Bulgarien 94 Kampfpanzer T-55 sowjetischer Machart und 108 Haubitzen; die Türkei 100 Raketenwerfer, 300 Kalaschnikow und 2000 automatische Gewehre; Griechenland schickte Leonidas Mannschafstransportwagen und Munition; Frankreich 50 Milan-Anti-Panzer-Raketen; und die USA 41 gepanzerte Allzweckradfahrzeuge, 36 105 mm-Haubitzen und 703 Maschinengewehre MG-3. Deutschland lieferte unter anderem 115 Radpanzer vom Typ Hermelin und 60 Radpanzer aus NVA-Beständen vom Typ BTR-70.
Seit März schickten die USA, Grossbritannien und Deutschland unter anderem kugelsichere Westen, Nachtsichtgeräte und Minensuchgeräte.
Das Dokument von Mitte Juni wurde von der im März eingesetzten "Nato-Kooperations-und Koordinationszelle" (NCCC) mit Sitz in der mazedonischen Haupstadt Skopje erstellt und belegt erstmals Lieferungen militärischen Materials von Nato-Staaten und Nato-Beitrittskandidaten an Mazedonien.
Nach Einschätzung von Militärfachleuten in Nato-Kreisen handelt es sich bei dem schweren Gerät sowie den Waffen größtenteils um funktionsfähige, aber veraltete Ausrüstung. Die mangelhafte Ausbildung und Führung der mazedonischen Armee, die Unmöglichkeit einer Kontrolle von Verwendung und Weitervergabe der Waffen durch die Nato sowie die krisenhafte Zuspitzung der politischen Lage im Land machten diese Lieferungen zu einem zusätzlichen Risiko für die Versuche einer politischen Regelung.
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 29/2001 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 12. Juli 2001, ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
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