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ZEIT: Schwebstäube - Tod vom Allerfeinsten

Hamburg (ots)

Der Verdacht erhärtet sich, dass feine
Schwebstäube in der Luft Atemwegserkrankungen, insbesondere Asthma
und Bronchitis, sowie Herzkreislaufbeschwerden verursachen und sogar
tödlich wirken können, dies berichtet die Wochenzeitung DIE ZEIT in
ihrer neuen Ausgabe. In Deutschland wird derzeit ein landesweites
Messnetz für Schwebstäube erst aufgebaut, deshalb fehlen fundierte
Schätzungen, wie groß die Gesundheitsschäden sind. Legt man
entsprechende Zahlen aus den Nachbarländern Frankreich, Schweiz und
Österreich zugrunde, dann sind jährlich rund 40 000 vorzeitige
Todesfälle, mehr als 290 000 Episoden kindlicher Bronchitis und über
500 000 Asthmaanfälle zu erwarten.
Die EU-Umweltkommissarin Margot Wallström sagte in einem Interview
mit der ZEIT, dass trotz großer Fortschritte in der Luftreinhaltung
"die Verschmutzung mit Mikropartikeln immer noch ein ernsthaftes
Problem darstellt". Die Forschung stehe zwar noch am Anfang, aber es
"sei ziemlich klar, dass wir nicht tatenlos dasitzen können", meinte
sie. "Deshalb schauen wir nach verschiedenen Wegen, die Emissionen
von Feinstäuben aus einer Vielzahl von Quellen zu reduzieren, auch
beim Straßenverkehr. Die bereits geltenden Gesetze werden
wahrscheinlich die Hersteller von Schwerlastern zwingen, ab 2005
Rußfilter einzubauen, und wir prüfen eine Verschärfung der
Emissionsstandards für andere Fahrzeugkategorien."
Der Experte Erich Wichmann, Direktor des Instituts für
Epidemiologie am GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit in
Neuherberg bei München kritisiert, dass das entstehende deutsche
Messnetz nicht empfindlich genug ist, insbesondere für den besonders
gefährlichen lungengängigen Feinstaub und für ultrafeine Partikel.
Seit Jahren werden diese Stäube in den Vereinigten Staaten gesondert
gemessen. Wegen ihres hohen gesundheitlichen Gefährdungspotentials
plant die US-Umweltbehörde auch einen gesonderten Grenzwert für
Feinstaub, der besonders tief in die Lunge eindringt.
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 35/2001 mit
   Erstverkaufstag am Donnerstag, 23. August 2001, ist unter
   Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der
   Wortlaut des ZEIT-Textes und des ZEIT-Interviews kann angefordert 
   werden.
Für Rückfragen steht Ihnen 
Elke Bunse, 
ZEIT-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 
(Tel. 040/ 3280-217, Fax -558, 
e-mail:bunse@zeit.de) gern zur Verfügung

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