All Stories
Follow
Subscribe to DIE ZEIT

DIE ZEIT

Wolfgang Schüssel: "Koalition mit der FPÖ ist kein Modell"

Hamburg (ots)

Der österreichische Bundeskanzler Wolfgang
Schüssel sieht seine Koalition aus christdemokratischer ÖVP und
rechtspopulistischer FPÖ nicht als Modell für andere Länder, in denen
rechtspopulistische Parteien Wahlerfolge erzielt hätten. "Der Satz
‚Alles begann in Österreich', der jetzt als Warnung vor einem neuen
europäischen Rechtspopulismus umgeht, war von Anfang an Unsinn", sagt
Schüssel im ZEIT-Interview. Die Wiener Koalition sei ein eigenes
Modell, "es steht für niemand in Europa Pate." Er warnte vor einer
Ausgrenzungspolitik gegenüber unerwünschten politischen Bewegungen.
Die habe "noch nie funktioniert - weder in der Sache noch von der
Stimmung her".
Der Regierungschef kritisiert den Vorschlag, an die Spitze der EU
künftig einen starken Präsidenten zu stellen, den die Regierungen
ernennen sollten. Für eine solche Position bestehe kein Bedarf. Die
europäischen Regierungschefs "sollten sich vorerst zurückhalten mit
ihren Ansagen, wieviel Macht sie für sich haben wollen. Klug wäre aus
meiner Sicht, endlich einmal nicht dieses übliche Spiel weiter zu
führen, dass jede Institution innerhalb der Europäischen Union über
die andere schlecht redet".
Schüssel widerspricht der Ansicht, dass es für die europäischen
Regierungen schwierig sei, die israelische Politik gegenüber den
Palästinensern zu kritisieren. "Jede Kritik muss zulässig sein. Sie
muss aber immer die Balance wahren." Deutschland und Österreich
sollten dabei keinen eigenen Weg gehen. Hier sei die EU als Ganzes
gefordert. "Ich halte auch wenig davon, quasi 15 verschiedene
nationale Nahostpolitiken zu machen. Es kann nur eine europäische
Nahostpolitik geben, die von uns gemeinsam erarbeitet und getragen
werden muss."
Eine längere Fassung des Gesprächs wird von zeit-online bereits am
Mittwoch im Internet angeboten. Themen unter anderem: die
tschechische Haltung in der Debatte um die Folgen der Vertreibung,
die Wirkung der Benes-Dekrete und den EU-Beitritt Tschechiens.
Das komplette ZEIT-Interview (DIE ZEIT Nr. 24, EVT 06.06.2002)
   zu dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei Elke Bunse oder 
Verena Schröder, ZEIT-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, (Tel.: 040/
3280-217, -303, Fax: 040/3280-558, e-mail:  bunse@zeit.de, 
schroeder@zeit.de).

Original content of: DIE ZEIT, transmitted by news aktuell

More stories: DIE ZEIT
More stories: DIE ZEIT
  • 05.06.2002 – 10:45

    Giftexperte Helmut Greim: Nitrofen keine akute Gefährdung

    Hamburg (ots) - Der Körper eines Erwachsenen werde mindestens hunderttausendmal schwächer belastet als jene Ratten und Mäuse, an denen man die Wirkung von Nitrofen getestet habe und bei denen man gerade noch eine schwach erhöhte Krebsrate feststellen konnte, sagt Helmut Greim in der ZEIT. Helmut Greim ist Leiter des Instituts für Toxikologie und Umwelthygiene in München und Giftexperte der EU. In der ...

  • 31.05.2002 – 12:21

    Reinhold Messner zurück von Ethno-Tour in Ecuador

    Hamburg (ots) - Zweieinhalb Wochen trekkte der Reinhold Messner mit ZEIT-Lesern durch die Anden. Bei zahlreichen Begegnungen mit den Indios informierte er sich über die Perspektiven der Bergvölker Ecuadors. Am Ende der 19-tägigen Tour auf der Straße der Vulkane bestieg der erfolgreichste Bergsteiger der Welt erstmals auch den 5897 Meter hohen Cotopaxi, den höchsten aktiven Vulkan der Erde. Die eisgekrönten ...

  • 28.05.2002 – 10:32

    Giovanni Trapattoni: "Fußball ist eine große positive Lebensschule"

    Hamburg (ots) - Giovanni Trapattoni, 63, italienischer Nationaltrainer, möchte seine Erfahrungen, auch die persönlichen, an junge Menschen weitergeben. Der ZEIT gegenüber sagt er, dass er "früher oder später eine Nachwuchsmannschaft trainieren möchte. Fußball ist etwas, das über das Sportliche hinausgeht". Giovanni Trapattoni erinnert sich in der ZEIT: "Mein Vater hat sich für wenige Lire am Tag zu Tode ...