Rechte Hass-Propaganda unter den Augen des Verfassungsschutzes
Hamburg (ots)
An der Herstellung und Verbreitung von Nazi-Rock waren offenbar jahrelang zahlreiche V-Männer des Verfassungsschutzes beteiligt. Nachdem die Enttarnung des Musikproduzenten Toni S. bereits zu scharfem Streit zwischen den Sicherheitsbehörden von Berlin und Brandenburg geführt hat, benennt die ZEIT zwei weitere Fälle. Demnach haben sich mit dem Thüringer Marcel D. und dem Brandenburger Sven S. zwei Führungsfiguren der inzwischen verbotenen Skinhead-Gruppe Blood&Honour als V-Männer anwerben lassen. Das geht aus Akten der Oberstaatsanwaltschaft Halle und des Landeskriminalamtes Sachsen-Anhalt hervor. Anfang der Woche war bereits Mirko H. aus Sachsen in Medienberichten als V-Mann des Bundesamtes für Verfassungsschutz genannt worden.
Damit wurde jahrelang unter den Augen des Verfassungsschutzes rechtsextremistische Hasspropaganda hergestellt und verbreitet. Offenbar mit Wissen der Sicherheitsbehörden sind CDs der Bands Landser und White Aryan Rebels, die später indiziert wurden, sowie zahlreiche Nazi-Rock-Konzerte organisiert worden. Gegen den V-Mann-Führer von Toni S. ermittelt die Berliner Staatsanwaltschaft inzwischen wegen Strafvereitelung im Amt.
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