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US-Ökonom Nordhaus: "Ein Krieg ums Öl ist ökonomischer Unsinn"

Hamburg (ots)

Ein Angriff auf den Irak würde der amerikanischen
Wirtschaft mehr schaden als nützen, sagt der amerikanische Ökonom
William Nordhaus der ZEIT. "Es dürfte für die USA sehr schwer werden,
von diesem Krieg zu profitieren", meint Nordhaus, der eine Studie
über die wirtschaftlichen Folgen eines Irak-Kriegs verfasst hat. Die
Vermutung, die Amerikaner wollten die Kontrolle über die irakischen
Ölvorkommen erlangen und drängten deshalb auf einen Krieg, hält
Nordhaus für abwegig: "Das ist ökonomischer Unsinn." Der Irak habe
gar keine andere Wahl, als sein Erdöl zu exportieren. "Wenn die
amerikanische Regierung einigermaßen klar über diese Dinge nachdenkt,
dann ist Öl kein wesentlicher Kriegsgrund", so Nordhaus.
Durch einen Angriff auf Saddam würden den USA, je nach
Kriegsverlauf, immense Kosten entstehen. Selbst bei einem schnellen
Erfolg lägen diese bei mindestens 100 Milliarden Dollar, so die
Schätzung des Wirtschaftsforschers, der einst US-Präsident Carter
beriet und heute an der Universität Yale lehrt. Ein langwieriger
Krieg hätte steigende Ölpreise, fallende Aktienkurse und ein
schwindendes Konsumentenvertrauen zur Folge. Im schlimmsten Fall
rechnet Nordhaus mit einer langen weltweiten Rezession. Die frühere
Regel, Kriege lösten wirtschaftliche Aufschwünge aus, gelte nicht
mehr, sagt Nordhaus.
Das komplette ZEIT-Interview (DIE ZEIT Nr. 4, EVT 16. Januar 2003)
dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei:
Elke Bunse 
DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 
Tel.: 040/ 3280-217 
Fax:  040/3280-558 
E-mail:  bunse@zeit.de

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