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Schröder für mehr Wettbewerb unter den Hochschulen

Hamburg (ots)

Bundeskanzler Gerhard Schröder hat sich für mehr
Wettbewerb unter den deutschen Hochschulen ausgesprochen und
gleichzeitig Forderungen nach Studiengebühren eine Absage erteilt.
"Ich unterstütze den Ansatz dieses Wettbewerbs. Aber richtig ist, den
Wettbewerbsgedanken in das ganze System bekommen zu wollen", sagt
Schröder der ZEIT. Und fügt hinzu: "Bei Studiengebühren bin ich
allerdings zurückhaltender als andere. Ich hätte nicht studieren
können, wenn es damals Studiengebühren gegeben hätte."
Schröder räumt ein, dass die Einführung von Studiengebühren
Ländersache sei. Für den Bund kündigt der Kanzler erneut an, dass
Forschung und Entwicklung Vorrang hätten: "Wir müssen - unter
verschärften Sparbedingungen - noch einmal an die
Ressourcenverteilung heran. Wir werden sehen, welche Möglichkeiten
wir haben, Forschung und Entwicklung aus dem Sparprozess zumindest
partiell herauszunehmen. Darüber werden wir intensiv mit dem
Finanzminister reden." Vielleicht lasse sich auch ein Teil der
Goldreserven der Bundesbank in eine Stiftung bringen, deren Erträge
ausschließlich der Forschung und Entwicklung zugute kämen, erklärt
der Kanzler. Aber dies zu entscheiden sei "Sache der Bundesbank".
Um die Innovationsdebatte anzuregen, habe er sehr bewusst das
umstrittene Thema des Embryonenschutzes angesprochen. Das werde er
auch wieder tun, etwa wenn die Regierung dem Parlament demnächst über
Erfahrungen mit dem Stammzellgesetz Bericht erstatten wird: "Den
Bericht der Experten werde ich sehr genau studieren und dann sehen,
ob etwas geändert werden muss oder nicht."
Schröder spricht sich im ZEIT-Interview für Einwanderungsregeln
aus, die Hochqualifizierten die Arbeit in Deutschland erleichterten.
Einwanderer müssten aber auch dazu angehalten werden, etwas zu
leisten: "Lange Zeit gab es hierzulande eine Politik, die aus
moralischen Erwägungen darauf verzichtete, von den Einwanderern
Anstrengung zu fordern. Die Haltung war: Lasst sie doch in Ruhe -
anstatt zu sagen, dass es in Deutschland eine Verpflichtung ist, die
Landessprache zu lernen, weil es nur dann einen Zugang zur Bildung
gibt."
Das komplette ZEIT-Interview (DIE ZEIT Nr. 7, EVT 5. Februar 2004)
   der Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei 
Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, 
(Tel.: 040/ 3280-217, Fax: 040/ 3280-558, E-Mail:  bunse@zeit.de)

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