Merkel-Entdecker Eppelmann traute ihr Kanzlerschaft nicht zu
Hamburg (ots)
Der CDU-Bundestagsabgeordnete und frühere DDR-Bürgerrechtler Rainer Eppelmann hat Angela Merkel nicht das Amt der Bundeskanzlerin zugetraut, als er sie im Herbst 1989 in Berlin als politisches Nachwuchstalent entdeckte. Das sagt der ehemalige Pfarrer und Mitbegründer des Demokratischen Aufbruchs der ZEIT.
Wie der 62-Jährige Eppelmann berichtet, habe Merkel im Herbst 1989 vor dem Büro der neuen Partei in Berlin gestanden. Er habe Merkel dem späteren DDR-Ministerpräsidenten Lothar de Maizière als Pressesprecherin empfohlen. Von dem Posten aus sei sie dann später Ministerin im Kabinett von Helmut Kohl geworden.
Nach Ansicht von Eppelmann hat die politische Karriere an Merkel gezehrt: "Sie ist 30 Jahre älter geworden." Im Jahr 1990 habe Merkel ausgesehen, als habe sie "gerade Abitur gemacht. Und heute? Sieht sie so alt aus, wie sie ist". Er fügt hinzu: "Man merkt, Politik zehrt." Laut Eppelmann ist Merkel "offensichtlich schon immer eine ehrgeizige Frau gewesen." Ihr Ehrgeiz sei aber nicht im Sinne einer Karriereplanung zu verstehen. Ihr Prinzip sei eher gewesen: "Ich will was lernen, ich will was gestalten."
Der Bürgerrechtler Eppelmann wurde von der Stasi verfolgt und war Mitbegründer des Demokratischen Aufbruchs. Er ist seit 1990 CDU-Bundestagsabgeordneter und tritt nicht zur Wiederwahl an.
Das komplette Interview der ZEIT Nr. 31 vom 28. Juli 2005 senden wir Ihnen gerne zu.
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