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Zypries fordert Debatte über Sterbehilfe

Hamburg (ots)

Bundesjustizministerin Brigitte Zypries hat einen
"kontroversen und konstruktiven Streit mit breiter Beteiligung" über
das Thema Sterbehilfe gefordert, zugleich aber jede Form von aktiver
Hilfe beim Selbstmord ausgeschlossen: "Den letzten Schritt zum Tod
muss der Patient selbst tun - und kein anderer. Hier müssen wir klar
sein und sagen: Wehret den Anfängen!", sagt die SPD-Politikerin der
ZEIT.
"Ich meine, dass wir das Sterben wieder mehr als Teil des Lebens
begreifen sollten. Zwangsläufig würden wir uns dann auch endlich
stärker mit der Hospizbewegung und mit der Palliativmedizin
beschäftigen. Das wäre gut so - und auch höchste Zeit", begründet
Zypries ihren Vorstoß. Sie beklagt Mängel in der deutschen
Palliativmedizin: "Wir müssen sie in Deutschland noch mehr
unterstützen und weiterentwickeln, denn im internationalen Vergleich
hinken wir hinterher."
Die Ablehnung der aktiven Sterbehilfe begründet die
Justizministerin unter anderem mit der Gefahr von Missbrauch: "Ich
möchte nicht, dass Menschen jemals in eine Lage geraten, wo möglicher
Druck von Verwandten oder drohende hohe Gesundheitskosten sie dazu
zwingen könnten, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Wer die aktive
Sterbehilfe erlaubt, erleichtert solche Situationen." Zypries
widerspricht damit dem Hamburger CDU-Justizsenator Roger Kusch, der
die aktive Sterbehilfe unterstützt.
Zypries fordert eine Stärkung der Patientenverfügung. "Generell
gilt: Der Arzt empfiehlt eine Therapie, der Patient entscheidet, ob
er sich ihr unterziehen will. Diese Regel sollte auch für den Moment
gelten, in dem sich der Patient nicht mehr äußern kann."
Das komplette Interview der ZEIT Nr. 45 vom 3.November 2005 senden
   wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT
Presse-und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax:
040/3280-558, E-Mail:  bunse@zeit.de)

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