Liwni zum Libanon: "Wenn sich nichts ändert, werden wir erneut eingreifen"
Hamburg (ots)
Die israelische Außenministerin Zipi Liwni will ein neuerliches Eingreifen ihres Landes im Libanon nicht ausschließen, betont aber, dass sich Hisbollah bislang an die Waffenruhe hält. Der ZEIT sagt Liwni, Israel wolle "mithelfen, den Libanon in einen normalen, unabhängigen Staat zu verwandeln. Das ist die optimistische Version. Die andere: Wenn sich nichts ändert, werden wir erneut eingreifen."
Die Außenministerin von Israel zeigt sich aber zuversichtlich, dass vorerst Ruhe an der Grenze zum Libanon herrschen wird. "Die Libanesen kennen den Preis für einen Angriff auf Israel, und Hisbollah kennt den Preis, den ein solcher für ihre politische Position im System hätte. Ich glaube also nicht, dass Hisbollah so schnell eine Wiederholung plant. Trotzdem: Das ist eine Bedrohung, mit der Beirut und die internationale Gemeinschaft fertig werden müssen", sagt sie und nennt die israelische Zustimmung zur Stationierung internationaler Truppen im Libanon "ein kalkuliertes Risiko".
Sie fügt hinzu: "Wir brauchen diese Truppe nicht, um Israel zu verteidigen. Aber wir wollen mit ihr kooperieren, um Beirut zu helfen, seine Soldaten im Süden zu stationieren und das Waffenembargo einzuhalten."
Liwni rechtfertigt erneut die israelische Strategie, die auch zivile Opfer forderte: "Israel hat sich gegen eine unprovozierte Aggression gewehrt und wurde dabei von der Völkergemeinschaft unterstützt ... aber die Welt muss auch verstehen, dass es zivile Opfer geben kann, wenn sich Terroristen unter Zivilisten verstecken."
Zur geplanten deutschen Beteiligung an der Libanon-Truppe sagt Liwni: "Wenn sich Deutschland beteiligt, wäre das eine unabhängige deutsche Entscheidung; ich bin nicht in Berlin, um deutsche Truppen zu erbitten." Ihr Besuch habe auch nichts mit Vermittlung zur Freilassung israelischer Geiseln zu tun.
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 36 vom 31. August 2006 senden wir Ihnen gerne zu.
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