Bundeswettbewerb Jugend debattiert 2004: Valentin Jeutner aus Hamburg und Michael Seewald aus Saarbrücken gewinnen das heutige Finale in Berlin
Berlin (ots)
- Bundespräsident Johannes Rau übergibt die Urkunden
- 30.000 Schüler haben sich am Wettbewerb beteiligt
Rund 30.000 Schüler und über 1000 Lehrer an 312 Schulen in ganz Deutschland haben sich am Bundeswettbewerb Jugend debattiert 2004 beteiligt. Nach hart umkämpften Finaldebatten zu den Themen "Sollen die Maßnahmen gegen Schulschwänzer verschärft werden?" und "Soll die Türkei in die Europäische Union aufgenommen werden?" nahmen die Sieger heute im Sendesaal des Rundfunk Berlin-Brandenburg in Berlin ihre Urkunden aus den Händen des Bundespräsidenten entgegen. In der Altersgruppe der Klassen 8 bis 10 konnte der 14-jährige Valentin Jeutner (Gymnasium Oberalster, Hamburg) den Wettbewerb für sich entscheiden. Das Finale der Jahrgangsstufen 11 bis 13 gewann Michael Seewald (16 Jahre, Ludwigsgymnasium , Saarbrücken). Bundespräsident Johannes Rau, Initiator und Schirmherr des Projektes Jugend debattiert, gratulierte den Bundessiegern und betonte die Bedeutung von Rhetorik für die Schule: "Jugend debattiert hat eine breite Wirkung in alle Schulformen und Schularten hinein. Darüber freue ich mich. Der Wettbewerb bewirkt, dass Demokratieerziehung und Rhetorik auch in Deutschland zueinander finden. Seine Regeln haben sich bewährt und seine Strukturen auch. In der Landschaft bundesweiter Wettbewerbe hat Jugend debattiert schon heute einen festen Platz."
Bundespräsident Johannes Rau hatte das Projekt Jugend debattiert im November 2002 gestartet. Die Hertie-Stiftung in Frankfurt führt den Wettbewerb durch. Gefördert wird das Projekt gemeinsam mit der Stiftung Mercator, der Heinz Nixdorf Stiftung und der Robert Bosch Stiftung für drei Jahre mit 4,5 Millionen Euro. Die 16 Kultusministerien leisten einen substanziellen Beitrag, die Kultusministerkonferenz tritt fördernd auf. Jugend debattiert ist das größte privat finanzierte Vorhaben zur sprachlichen und politischen Bildung in Deutschland.
Der Wettbewerb erreicht verschiedene Schulformen: Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien, Gesamtschulen und Berufsschulen arbeiteten im laufenden Schuljahr in 100 Schulverbünden zusammen - einem bundesweiten Netzwerk, das Qualifizierung und Erfahrungsaustausch sichern soll. Jugend debattiert verknüpft Training und Wettbewerb. Professionelle Trainer schulten Lehrer der Klassen 8 bis 13 fächerübergreifend im Debattieren. Mit speziellen Unterrichtsmaterialien ausgestattet, trainierten die Lehrkräfte anschließend ihre Schüler im Klassenverband. Der Wettbewerb erfolgte auf vier Ebenen: Klasse, Schulverbund, Land und Bund.
In einer Debatte bei Jugend debattiert äußern sich jeweils vier Jugendliche zu aktuellen politischen und schulischen Streitfragen. Jeder erhält zunächst zwei Minuten ungestörte Redezeit, in der er seine Position - pro oder contra - darlegt. Es folgen zwölf Minuten freie Aussprache. Für ein Schlusswort steht jedem Teilnehmer eine Minute zur Verfügung. Seine ursprüngliche Meinung darf er dabei verändern. Eine Jury bewertet die Debattanten nach Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft. Die Bundessieger gewinnen eine sechstägige Akademiewoche und die Aufnahme in ein Alumni-Programm.
Die Jurys beim heutigen Bundesfinale waren prominent besetzt: Doris Ahnen, Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Wolf Schneider, Prof. Gert Ueding und der Bundessieger 2003, Jakob Gleim, bewerteten die Schüler der Klassen 8 bis 10. Alexander Fest, Prof. Ulrich von Alemann, Ansgar Kemmann von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und Sofie Bandelier (eine der Finalistinnen aus dem Vorjahr) beurteilten die Finaldebatten in den Jahrgangsstufen 11 bis 13. Den Regeln des Projekts folgend, begründeten alle Juroren ihre Wertung öffentlich.
Valentin Jeutner und Michael Seewald , die am Ende in der Jury-Wertung vorne lagen, sehen in dem Wettbewerb einen großen Gewinn: "Seine Meinung gut begründet vorzubringen und trotzdem mit einer gewissen Kompromissbereitschaft seinem Gegenüber zu begegnen, ist für mich das Besondere an Jugend debattiert ", so Valentin Jeutner. Michael Seewald erklärte nach seinem Finalsieg: "Jugend debattiert bedeutet für mich einen Beitrag zur Erhaltung und Stärkung der Demokratie. Schülern wird die Möglichkeit gegeben, Fähigkeiten der Rhetorik zu erlernen und somit gute Überzeugungsarbeit zu leisten."
Im kommenden Schuljahr wird Jugend debattiert weiter ausgebaut: Etwa 50.000 Schüler und 1.500 Lehrkräfte an bundesweit 450 Schulen werden dann um den Sieg konkurrieren. Im März und April 2005 werden die nächsten Landesfinale ausgetragen, das Bundesfinale findet voraussichtlich im Juni 2005 statt.
Die Finalteilnehmer im Bundeswettbewerb Jugend debattiert 2004:
Klassen 8 - 10 (Sekundarstufe 1):-
1. Platz: Valentin Jeutner (14 Jahre), Gymnasium Oberalster, Hamburg 2. Platz: Thomas Altmannshofer (17 Jahre), Wernher-von-Braun-Gymnasium Friedberg, Bayern 3. Platz: Lina Demirel (16 Jahre), Pius-Gymnasium Aachen, Nordrhein-Westfalen 4. Platz: Eva-Linde Geiling (15 Jahre), Gymnasium Hechingen, Baden-Württemberg
Jahrgangsstufen 11 - 13 (Sekundarstufe 2):
1. Platz: Michael Seewald (16 Jahre), Ludwigsgymnasium Saarbrücken,Saarland 2. Platz: Oliver Unger (18 Jahre), Pius-Gymnasium Aachen, Nordrhein-Westfalen 3. Platz: Katharina Engler (18 Jahre), Gymnasium Oberalster Hamburg 4. Platz: Christoph Pelz (18 Jahre), Hoffmann von Fallersleben Gymnasium Braunschweig, Niedersachsen
Diesen Pressetext sowie die Fotos zum Bundesfinale Jugend debattiert können Sie im Internet ab 16.00 Uhr herunterladen: www.ghst.de (Presse, Bildarchiv)
Kontakt:
Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Carmen Jacobi,
Information/Kommunikation
Tel.: 0151-14 71 03 76,
JacobiC@ghst.de
Jugend debattiert im Internet: www.jugend-debattiert.ghst.de
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