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Frankfurt (ots)
Die Corona-Krise legt Fehlkonstruktionen in der Welt der Wirtschaft bloß. In der Reisebranche hat sich eine Praxis durchgesetzt, die höchst fragwürdig ist: Anzahlungen und Vorauszahlungen für Flüge oder Hotelunterkünfte. Dabei handelt es sich um nichts anderes als zinslose Kredite für die Firmen. Kredite sind das Geschäft von Banken. Wobei die Geldinstitute verpflichtet sind, in Sicherungssysteme einzuzahlen. Geht eine Bank pleite, springt die Einlagensicherung ein. In der Touristik hingegen gibt es nur rudimentäre Sicherungssysteme für das Geld der Kunden. Die Politik hat bewusst darüber hinweggesehen. Und jetzt haben wir das Desaster. Durch die Corona-Krise ist das System der Vorauszahlungen zusammengebrochen. Zunächst versuchte die Bundesregierung, den Kollaps durch eine Ausweitung der Kredite zu retten, und zwar auf Kosten der Kunden mittels Gutscheinen. Zum Glück spielt die EU nicht mit. Jetzt muss ein staatlicher Rettungsfonds her, um massenhafte Insolvenzen zu verhindern.
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