Deutsche AIDS-Hilfe kritisiert HIV-Tests bei Einstellungsuntersuchungen
Berlin (ots)
Viele Arbeitgeber im Gesundheitswesen testen Bewerber in der Einstellungsuntersuchung auf HIV, auch in andere Branchen kommt dies noch immer vor. Unnötigerweise, denn die HIV-Infektion spielt im Job keine Rolle, eine Übertragung im Arbeitsalltag ist nicht möglich. Der Nationale AIDS-Beirat hat sich gegen dieses Tests ausgesprochen (http://ots.de/bCa57). Der DGB plädiert im Gespräch mit der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH) für ein gesetzliches Verbot.
Dazu sagt DAH-Vorstand Manuel Izdebski anlässlich des heutigen Welt-Aids-Tages:
"Wir fordern aller Verantwortlichen im Gesundheitswesen auf, diese ausgrenzende Praxis endlich zu beenden. Ein HIV-Test bei der Einstellungsuntersuchung ist fachlich unnötig und diskriminierend. Menschen mit HIV können in jedem Beruf arbeiten und alle Tätigkeiten ausüben."
Die Deutsche AIDS-Hilfe hat zu diesem Thema ein Online-Dossier erstellt:
1. "Sie wissen nicht, was sie tun" (http://ots.de/NGX7C) Der Journalist Philip Eicker stellt das Thema umfassend dar. Auch die Deutsche AIDS-Gesellschaft (DAIG) lehnt Tests bei der Einstellungsuntersuchung ab.
2. "Aufblühender Kontrollwahn" (http://ots.de/ZgLWP) - Der renommierte HIV-Mediziner Keikawus Arastéh lehnt Tests bei der Bewerbung ab und sagt: "Kündigungen von HIV-Positiven sind zu keiner Zeit gerechtfertigt. Medizinisch ist das absurd."
3. "Ein HIV-Test schafft nur neue Probleme" (http://ots.de/Y2OC9) - Der DGB-Referent Knut Lambertin tritt für ein gesetzliches Verbot von HIV-Tests bei Einstellungsuntersuchungen ein.
4. HIV-Test in der Einstellungsuntersuchung unzulässig (http://ots.de/1bGrF) - Der Rechtsanwalt Jacob Hösl über ein wegweisendes Urteil des Bundesarbeitsgerichts
Diskriminierung von Menschen mit HIV kommt im Gesundheitswesen besonders häufig vor. Auch Patientinnen und Patienten erleben dort häufig Zurückweisung oder werden mit völlig überzogenen Sicherheitsmaßnahmen konfrontiert (http://ots.de/GyWkv).
Die Deutsche AIDS-Hilfe begrüßt daher, dass Bundesärztekammer und Bundeszahnärztekammer sich künftig in diesem Bereich engagieren wollen (siehe gesonderte Pressemitteilung zum Welt-Aids-Tag "Gemeinsam gegen Diskriminierung - jeden Tag in jedem Jahr": http://ots.de/UiMAa).
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