Mit Mehrweg- und Pfandsystemen gegen Umweltvermüllung
Berlin (ots)
Anlässlich des morgigen "European Clean-Up Days" fordert die Deutsche Umwelthilfe, europaweit Abfall zu vermeiden und die Landschaftsvermüllung zu stoppen
Europa hat ein Müllproblem. Darauf macht der "European Clean-Up Day 2014" am morgigen Samstag (10.5.2014) aufmerksam. Der von der Europäischen Kommission geförderte Aktionstag möchte einen bewussteren Umgang mit Abfällen anregen und dazu beitragen, die achtlose Entsorgung von Verpackungen in die Umwelt zu beenden. Aus Sicht der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) sollte Europa mehr dafür tun, Müll zu vermeiden. Dafür sind Mehrwegsysteme sowie ein Pfand auf Einweggetränkeverpackungen nötig.
In ganz Europa aber auch in Deutschland ist eine zunehmende Vermüllung der Landschaft zu beobachten. Grund dafür ist einerseits der achtlose Umgang mit Abfall, andererseits der ständige Anstieg von Verpackungsmengen und Einwegprodukten. Um dieser Ressourcenverschwendung und Umweltbelastung entgegenzutreten, setzt sich die DUH seit vielen Jahren für den Erhalt und die Förderung von Mehrwegsystemen ein. Diese lassen sich auf viele Verpackungen wie zum Beispiel wiederverwendbare Flaschen, Einkaufstaschen, Getränkebecher oder Transportkisten übertragen.
"Der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht und dann auch nicht die Umwelt verschmutzen kann. Aus diesem Grund ist Mehrweg das beste Verpackungssystem für eine saubere Landschaft, für Klimaschutz und für die Schonung wertvoller Rohstoffe", sagt der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.
Resch betont, dass das deutsche Mehrwegsystem für Getränkeverpackungen eine weltweit einmalige Erfolgsgeschichte ist, an der sich Europa ein Vorbild nehmen könne. Durch den ausschließlichen Einsatz von Mehrwegflaschen ließen sich allein in Deutschland jährlich über eine halbe Million Tonnen Kunststoffabfälle vermeiden. Discounter und einwegorientierte Verpackungshersteller diskreditieren das ökologisch vorteilhafte Mehrwegsystem seit Jahren, mit dem Ziel es zu verdrängen. Um dem entgegenzuwirken, appelliert die DUH an die deutsche Umweltministerin Barbara Hendricks, eine klare Kennzeichnungsregelung von Einweg- und Mehrwegflaschen sowie eine Lenkungsabgabe zum Mehrwegschutz einzuführen. Außerdem fordert die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation von der deutschen Bundesregierung, Ausnahmeregelungen zu streichen und die Pfandpflicht auf alle Einweggetränkeverpackungen auszuweiten.
"Pfandsysteme für Einwegplastikflaschen oder Getränkedosen können die Vermüllung unserer Umwelt stoppen", sagt der DUH-Bereichsleiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer. "Vor der Einführung des Einwegpfandes landeten in Deutschland jährlich rund zwei Milliarden Einweggetränkeverpackungen in der Landschaft. Heute werden 98 Prozent der in Verkehr gebrachten bepfandeten Einweggetränkeverpackungen zur Pfanderstattung in die Läden zurückgebracht."
Die Europäische Kommission sollte ein einheitliches und europaweites Pfandsystem für Getränkeverpackungen einführen, um Europa sauberer zu machen und die Recyclingquoten zu erhöhen. Tatsächlich setzen noch immer zu wenige europäische Mitgliedstaaten Pfandsysteme ein, um zu verhindern, dass viele Milliarden Einweggetränkeverpackungen in die Umwelt gelangen. Die von der DUH bei der Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PWC) in Auftrag gegebene Studie aus dem Jahr 2011 konnte die Vorteile von Pfandsystemen eindeutig belegen.
Die PWC-Studie finden Sie unter http://www.duh.de/pwc_getraenkestudie.html.
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch@duh.de
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
Tel.: 030 2400867-43, Mobil: 0151 18256692, E-Mail: fischer@duh.de
Daniel Hufeisen, Pressesprecher
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