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Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: Datenschützer: Bestehende Gesetze werden nicht ausgeschöpft

Berlin (ots)

Nach dem neuen Datenschutz-Skandal bei der
Landesbank Berlin hat der Datenschutzbeauftragte des Landes 
Schleswig-Holstein, Thilo Weichert, eine strengere Anwendung der 
bestehenden Datenschutzgesetze gefordert. Bevor das 
Bundesdatenschutzgesetz reformiert werde, müsse man erst einmal die 
bestehenden Gesetze anwenden, sagte Weichert dem Tagesspiegel 
(Montagausgabe). "Der Sanktionsrahmen wird derzeit gar nicht 
ausgeschöpft." Nach dem geltenden Recht kann bei Datenmissbrauch ein 
Bußgeld von bis zu 250.000 Euro verhängt werden. Nach den 
Reformplänen der großen Koalition soll das Bußgeld auf 300.000 Euro 
heraufgesetzt werden.
Die geplante Reform des Gesetzes geht nach Meinung des Datenschützers
dagegen in anderer Hinsicht nicht weit genug. "Technologisch ist viel
mehr möglich", kritisierte Weichert. Man könnte etwa allen Daten so 
genannte Metadaten zuordnen, die Auskunft darüber geben, wer mit den 
Daten gearbeitet hat und ob der Kunde der Datenweitergabe zugestimmt 
hat. Außerdem müssten die Länder ihre Datenschutzstellen personell 
aufstocken. "Mit welcher Ausstattung die Datenschutzbeauftragten 
arbeiten müssen, das ist schon ein Skandal", sagte Weichert. In 
Mecklenburg-Vorpommern und in Thüringen gebe es jeweils nur einen 
Mitarbeiter für den Datenschutz.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon: 030/26009-260

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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