Der Tagesspiegel: Berliner Rechtspopulisten in der Krise
Landesvorsitzender tritt zurück
Berlin (ots)
Berlin - Die rechtspopulistische und islamfeindliche Partei "Pro Deutschland" hat nach Informationen des Tagesspiegels ihren Berliner Landesvorsitzenden verloren. Am Mittwoch trat der Schwede Patrik Brinkmann von allen Ämtern bei "Pro Deutschland" zurück. Brinkmann war auch "Internationaler Sekretär der Pro-Bewegung". Außerdem kandidiert er bei den Wahlen im September für einen Sitz in der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf. Als Grund für den Rücktritt nannte Brinkmann in einer E-Mail die Nominierung eines Pro-Deutschland-Kandidaten für eine andere BVV. Der Mann soll homosexuell sein und war Mitglied der NPD. Brinkmann unterstellt ihm "Dekadenz" sowie "Unterstützung des Nationalsozialismus und Antisemitismus".
Er werde Brinkmann auffordern, die Kandidatur für die BVV Steglitz-Zehlendorf zurückzuziehen, sagte Pro-Deutschland-Chef Manfred Rouhs dem Tagesspiegel. Er hielt dem Schweden vor, finanzielle Versprechen nicht eingehalten zu haben. Ähnliche Klagen waren früher schon aus der NPD zu hören, mit der Brinkmann nach dem Kauf einer Villa in Berlin-Zehlendorf in Verbindung gestanden hatte. Später wechselte der Schwede zur DVU, dann ging es zu Pro NRW und Pro Deutschland. Zuletzt fiel Brinkmann mit einer Reise zu Gesinnungsfreunden in Israel auf. Bei der Tour im Februar traf er auch auf den ehemaligen CDU-Politiker und Chef der ebenfalls islamfeindlichen Partei "Die Freiheit", René Stadtkewitz. Er schloss damals eine Kooperation mit Pro Deutschland aus. Stadtkewitz bestätigte allerdings Informationen des Tagesspiegels, dass er in der vergangenen Woche mit Brinkmann zusammengesessen hat.
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