Der Tagesspiegel: Experten: Tankstellen schreiben trotz hoher Preise meist rote Zahlen
Weitere Benzinpreisrunden zu erwarten/Freie Tankstellen prüfen Klage gegen Wettbewerber, die Benzin unter Einstand verkaufen
Berlin (ots)
Trotz der jüngsten Preisrunden verdienen die meisten Tankstellen in Deutschland mit Treibstoffen kein Geld. Experten erwarten deshalb weitere Preisrunden. Im ersten Vierteljahr hätten die Tankstellen mit Diesel und Benzin häufig rote Zahlen geschrieben, sagte Rainer Wiek, Chefredakteur des Energieinformationsdienstes (EID), dem "Tagesspiegel" (Mittwochausgabe).
Die Preise an der Rotterdamer Börse für Ölprodukte sind mittlerweile weit höher als bei den Rekordständen im vergangenen Jahr, während die Benzinpreise zuletzt in etwa das Niveau aus dem Rekordmonat Oktober 2004 erreicht haben. Dass die Preise an den Tankstellen nicht entsprechend stark wie an den Börsen gestiegen seien, liege nur noch zu einem geringen Teil daran, dass der starke Euro den Preisanstieg der in Dollar notierten Ölprodukte abgefedert habe, sagte Barbara Meyer-Bukow, Sprecherin des Mineralölwirtschaftsverbands (MWV), dem "Tagesspiegel". Vor allem seien die Margen der Stationen stark geschrumpft. "Es wird kaum noch eine Tankstelle geben, die im schwarzen Bereich arbeitet", sagte die MWV-Sprecherin. EID-Chefredakteur Wiek sagte: "In dieser Woche und in nächster Zeit sind weitere Preisrunden sehr wahrscheinlich." Die Preiserhöhungen beim Rohöl der letzten Zeit seien auch so schnell gegangen, dass sie nicht vollständig an die Verbraucher weitergegeben werden konnten.
Der Bundesverband freier Tankstellen (bft) prüft weiterhin eine Klage beim Kartellamt gegen einzelne Wettbewerber. Teilweise werde Benzin unter Einstandspreis verkauft, sagte bft-Vorstandschef Deinhard Dittert dem "Tagesspiegel". Im Fokus seien vor allem Stationen, die nicht direkt vom Benzingeschäft lebten. Namen wollte er aber nicht nennen.
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