Alle Storys
Folgen
Keine Story von Der Tagesspiegel mehr verpassen.

Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: Korrektur der Meldung: USA prüfen Militärschläge gegen Iran

Berlin (ots)

(Ahmadinedschad ist neuer Präsident und nicht
Premier)
Vor dem Hintergrund des anhaltenden Atomstreits mit Iran prüfen 
die USA nach einem Bericht des "Tagesspiegel" (Mittwoch-Ausgabe) 
jetzt alle Möglichkeiten, auch militärische, um das Mullah-Regime zum
Einlenken zu bewegen. Wie die in Berlin erscheinende Zeitung aus 
Sicherheitskreisen erfuhr, wurden die westlichen Verbündeten davon in
Kenntnis gesetzt, dass Experten der Armee noch einmal die Anlagen ins
Auge fassen sollen, die als Ziel von militärischen Schlägen in Frage 
kommen. Wenngleich nicht an eine Invasion gedacht ist, werden 
einzelne Aktionen wie Luftangriffe nicht ausgeschlossen. Die 
Planungen hierfür werden gegenwärtig aktualisiert, schreibt das 
Blatt.
Nato-Partner Türkei hat bereits darüber berichtet, dass die USA 
sich auch auf die militärische Option vorbereiten. Sie wird wichtig 
für den Fall, dass alle Versuche europäischer Staaten, insbesondere 
Deutschlands, scheitern, sich mit dem Mullah-Regime über die Nutzung 
von Atomkraft zu einigen. Die deutsche, die britische und die 
französische Regierung haben bereits mehrmals versucht, sowohl die 
starken Religionsführer als auch den neuen Präsidenten Mahmud 
Ahmadinedschad davon zu überzeugen, dass ein Verzicht auf einen 
Ausbau der Kernenergie sich wirtschaftlich für das Land lohnen 
könnte. Es war verstärkte Industriekooperation angeboten worden.
Die Washingtoner Administration will sich aber offenkundig nicht 
unabsehbar lange hinhalten lassen, zumal ein Bau der Atombombe nur 
noch eine Frage der Zeit zu sein scheint. Die militärische Option, 
die gezielte Schläge gegen Anlagen vorsehen würde, zu diesem 
Zeitpunkt in die Öffentlichkeit zu bringen, soll auch den Druck auf 
Teheran ein weiteres Mal erhöhen. Der dortigen Regierung soll 
deutlich werden, dass die USA es ernst meinen mit der Forderung nach 
einem Verzicht. Das auch deshalb, weil immer wieder Israel vom 
Mullah-Regime in seiner Existenz bedroht wird und diese Drohung trotz
harter Kritik nicht aufgehoben ist. Israels Premier Ariel Scharon hat
seine Militärs angewiesen, sich bis Ende März für Angriffe auf Iran 
vorzubereiten.
Nicht klar ist, ob Russland sich noch einmal in den Atomstreit 
eingeschaltet hat, um seinen traditionell guten Handelspartner auch 
bei so genannten sensiblen Gütern zum Nachdenken zu veranlassen. 
Teheran bestätigte ein Angebot Moskaus, bezeichnete es aber am 
Dienstag als zu vage. Im Kreis der amerikanischen Verbündeten wird 
übereinstimmend nicht damit gerechnet, dass Militärschläge in 
allernächster Zeit bevorstehen. Doch wird andererseits auch der Druck
nicht unterschätzt, unter dem auch die USA ihrerseits stehen, eine 
Lösung im Atomstreit zustande zu bringen.
Rückfragen: Politikredaktion, Telefon 030/26009-389

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
thomas.wurster@tagesspiegel.de

Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Der Tagesspiegel
Weitere Storys: Der Tagesspiegel