Lausitzer Rundschau: Bundestag beschließt Flensburg-Reform
Cottbus (ots)
Eines ist doch klar: Autofahrer und Flensburg, eine innige Liebesbeziehung wird das nicht mehr werden. Die am Donnerstag vom Bundestag auf den Weg gebrachte Reform des Punkteregisters ist deshalb kein Gewinner-Thema im Wahlkampf. Mag das neue System mit ein bis drei Punkten für einzelne Vergehen noch so durchdacht und transparent sein. Am Ende dürfte sich im Kopf vieler Verkehrsteilnehmer nur die frustige Erkenntnis verfestigen: Na super, bei acht statt 18 Punkten ist mein Lappen künftig weg. Vielleicht ist das aber ganz gut so. Dass es auf den Straßen immer ruppiger zugeht und der Stinkefinger die galante Rücksicht abgelöst hat, ist kein Geheimnis. Acht Punkte! Manche Zeitgenossen wird diese Zahl vielleicht dazu verleiten, endlich vorsichtiger zu fahren und die Gefährdung anderer im Straßenverkehr nicht mehr nur als Kavaliersdelikt zu betrachten. Prinzip Hoffnung, gewiss. Aber die soll man ja bekanntlich nicht aufgeben. Ansonsten hat Verkehrsminister Peter Ramsauer gut daran getan, das bestehende System zu durchforsten und es gerechter zu gestalten. Einen Königsweg bei einer solchen Reform gibt es nicht, irgendeiner wird immer etwas zu mäkeln haben. Aber die bisherige Punkteverteilung war in der Tat kaum mehr nachvollziehbar. Und auch die FDP muss man loben. Sie hat dem Minister die Möglichkeit des Punkteabbaus durch die Teilnahme an Fahreignungsseminaren abgerungen. Dieses Angebot ist für die Autofahrer kein Freibrief zum Rasen. Aber es hilft denen, die zum Beispiel aus beruflichen Gründen dringend auf ein Fahrzeug angewiesen sind.
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