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Acrylamid in Lebensmitteln stoppen
foodwatch fordert Dringlichkeitsverordnung

Berlin (ots)

Lebensmittelindustrie und Politik in Deutschland
blockieren Akutmaßnahmen gegen Acrylamid mit dem Hinweis auf weiteren
Forschungsbedarf. Dies widerspricht für foodwatch eindeutig
Verbraucherschutzinteressen. Acrylamid ist ein hochtoxischer Stoff,
erbgutverändernd und krebserregend. In der EU existiert für
Trinkwasser bereits ein Grenzwert für Acrylamid von 0,1 Mikrogramm
pro Liter, was praktisch einem Verbot entspricht.
Die Lebensmittelindustrie, das Bundesinstitut für Risikobewertung
(BfR) und auch das Verbraucherschutzministerium verweisen auf
weiteren Forschungsbedarf vor der Festsetzung von Grenzwerten und
Regelungen für Acrylamid. Als erste Maßnahme sollen nun Hersteller,
deren Produkte mehr als 1.000 Mikrogramm Acrylamid pro Kilogramm
enthalten, zur Änderung der Herstellungsverfahren aufgefordert
werden.
foodwatch sieht darin einen massiven Verstoß gegen vorsorgenden
gesundheitlichen Verbraucherschutz. Es existieren bereits Verfahren,
die das Auftreten von Acrylamid beim Erhitzen, Backen oder Frittieren
von Lebensmitteln drastisch reduzieren oder gar ganz vermeiden: "Das
hochtoxische Acrylamid hat im Essen nichts zu suchen. Das
Verbraucherschutzministerium muss auf dem Verordnungsweg dafür
sorgen, dass nur noch Acrylamid-freie Lebensmittel in die Regale
kommen. Es müssen zumindest dieselben Standards wie beim Trinkwasser
gelten."
Nach Ansicht von foodwatch übt nur ein Verbot den notwendigen
Druck auf die Industrie aus, Herstellungsprozesse, die nicht zum
Auftreten von Acrylamid führen, auch einzusetzen. foodwatch fordert
die Ministerin Renate Künast auf, ihre eigenen Prinzipien ernst zu
nehmen. Im Koalitionsvertrag steht: "Der Schutz der Verbraucher hat
absoluten Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen".
Für Rückfragen und weitere Informationen steht Ihnen gern zur
Verfügung:
foodwatch e.V.
Kommunikation
Carsten Direske 
direske@foodwatch.de
Tel. 030 / 240 476-19
Fax  030 / 240 476-26

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