Märkische Oderzeitung: Zur Bundespräsidentenwahl kommentiert die Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) in ihrer Dienstagsausgabe am 29. Juni 2010:
Frankfurt/Oder (ots)
Die Kandidaten Wulff und Gauck hatten nicht viel Zeit, doch sie haben sie effektiv genutzt, um für sich zu werben. Dass gerade Letzterem, dem Kandidaten von SPD und Grünen, so viel Zuspruch aus fast allen Parteien entgegenflog, mag manche verwundet haben. Die Nominierung Gaucks war in der Tat ein cleverer Schachzug der beiden Oppositionsparteien. Dennoch darf bezweifelt werden, dass jene FDP-Politiker, die eine Unterstützung Gaucks für möglich halten, daran auch am Tag der Bundespräsidentenwahl noch festhalten. Jeder weiß, was auf dem Spiel steht. Denn es geht hier nicht nur um die Wahl des Nachfolgers von Horst Köhler, sondern auch um die Koalition. Würde Wulff aufgrund fehlender Stimmen aus der FDP scheitern, hätte das wohl ernsthafte Konsequenzen für die Koalition. Angela Merkel kann auch mit den Sozialdemokraten zusammenarbeiten, das hat sie schon bewiesen. Genau diese Perspektive wird FDP-Chef Westerwelle seiner Truppe noch mal ganz deutlich machen. Eine Stimme für Gauck käme letztlich SPD und Grünen zugute. Insofern ist davon auszugehen, dass für Wulff ein Wahlgang reichen wird.
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