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WAZ: Was eine höhere Pauschale bringt. Kommentar von Gerd Heidecke

Essen (ots)

Autofahren ist so teuer wie noch nie. Ein Spritpreisrekord jagt den nächsten, und daran wird sich aller Voraussicht nach auch nichts ändern. Rohöl bleibt teuer, der Euro schwach. Da liegt gerade im deutschen Dauerwahlkampf der Gedanke an eine Erhöhung der Pendlerpauschale nahe. Doch was würde sie wirklich bringen? Sie bringt denen, die am stärksten unter der Kostenexplosion beim Tankgang leiden, am wenigsten. Geringverdiener und alle, die ihren Arbeitsplatz nah an der Wohnung gewählt haben, finden nur einige Cents mehr in der Tasche. Niedriglöhner, Arbeitslose und Rentner bekommen gar nichts und zahlen damit am Ende sogar noch drauf. Denn bei einer Erhöhung der Pauschale handelt sich um einen Fall von Umverteilung von unten nach oben. Freuen dürfte sich zumindest der vielfahrende Teil der klassischen besserverdienenden FDP-Klientel - danke schön. Soziale Gerechtigkeit sieht anders aus. Zudem ist die Pendlerpauschale ein Relikt aus der Zeit, in der das Häuschen im Grünen für jeden förderungswürdig erschien, ohne Rücksicht auf Stadtflucht und Landschaftszersiedlung. Bezahlbare Mobilität für alle ist dagegen immer ein erstrebenswertes Ziel. Wer es damit ernst meint, hat andere Instrumente zur Verfügung. Zum Beispiel den Wegfall der bürokratisch aufwendigen Kraftfahrzeugsteuer als spürbare Sofortmaßnahme.

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