Neue OZ: Kommentar zu Hessen
SPD
Osnabrück (ots)
Noch kein Neuanfang
Von Neuanfang spricht man in der SPD-Führung mit Blick auf die hessischen Genossen. Das ist jedoch übertrieben. Zwar ist mit Spitzenkandidat Schäfer-Gümbel ein neuer Kopf gefunden worden. Mit dieser Personalie hat Vorgängerin Ypsilanti freilich nur die Mindestkonsequenz aus ihrem missglückten Griff nach der Macht gezogen. Tatsächlich präsentiert sie eine Mogelpackung. Bis zum Beweis des Gegenteils gilt: Wo Schäfer-Gümbel draufsteht, ist Ypsilanti-Politik drin.
An Partei- und Fraktionsvorsitz hält sie unbeirrt fest. Dabei zeigt ihr Scheitern, dass sie in diesen Ämtern versagt hat. Selbstkritik ist ihr jedoch fremd, für sie sind andere Schuld am Schlamassel bei der Hessen-SPD. Wer so stur eigene Fehler ignoriert, programmiert die nächste Niederlage und den weiteren Niedergang der Partei. Deren Lage scheint allerdings so desolat zu sein, dass mit Widerspruch oder gar Widerstand nicht zu rechnen ist. Auch aus Berlin übrigens nicht. Für Parteichef Müntefering sind freilich nicht nur Hessens Genossen Sorgenkinder. Bei vielen anderen Landesverbänden sieht es auch nicht rosig aus.
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