Westfalenpost: Gewalt im Fußball: Überhitzte Debatte
Hagen (ots)
<p>Natürlich ist es nicht hinnehmbar, wenn Menschen ein Fußballspiel als Bühne für Gewaltexzesse nutzen. Das war es früher nicht, das ist es heute nicht. Gleichwohl erscheint die Debatte um die Gewalt im Fußball inzwischen reichlich überhitzt. </p><p/><p>Es ist noch nicht so lange her, dass auch Fußballspieler brennende Bengalos im Stadion "stimmungsvoll" fanden. Man muss nicht dieser Ansicht sein, um zum Beispiel Nackt-Leibesvisitationen, wie jüngst in München bei Frankfurter Fans in einem Zelt vollzogen, für übertrieben, wenn nicht rechtswidrig zu halten. Nur zur Erinnerung: Als die Innenminister sogenannte Nacktscanner an Flughäfen einführen wollten, gab es einen Aufschrei der Empörung. Ausziehen musste sich dabei niemand, zu sehen war kaum mehr als ein Strichmännchen. An Flughäfen ging es gegen Terrorattacken, in der Allianz-Arena gegen Bengalos. Sind die gefährlicher?</p><p/><p>Statistiken sind leicht zu fälschen. An dramatisch gestiegenen Zahlen in Sachen Fußballgewalt haben Innenminister, hat auch die Polizei ein Interesse. Um Vereine unter Druck zu setzen, um Kosten abzuwälzen. Dass die Vereine sich nicht einfach zurücklehnen, nicht einfach alle Verantwortung der Polizei zuschustern sollten, ist klar. Zu Panikmache jedoch besteht kein Anlass. </p>
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