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Westfalenpost: Die Online-Sklaven Ein Kommentar zum Handy-Verzicht von Joachim Karpa

Hagen (ots)

Schüler geben für eine Woche ihr Handy oder Smartphone ab und stellen fest: Sieben Tage lässt es sich aushalten. Und verblüfft hat die Mädchen und Jungen eine Erkenntnis: Sie haben Zeit gewonnen, viel Zeit gewonnen. Das überrascht nicht. Starten auch Sie einen Selbstversuch, Sie werden ähnliche Erfahrungen machen. Warum? Weil sich unser Hirn über die Pause freut. Warum? Weil der permanente Stand-by-Modus Energie kostet, zu Lasten des Gedächtnisses geht und unserer Lernfähigkeit schadet. Warum? Weil uns die abgerufenen tausendfachen Informationen beim Googlen als Häppchen serviert werden, buchstäblich erschlagen. Warum? Weil wir verlernen, in größeren Zusammenhängen zu denken, Dinge zu bewerten. Mag die Möglichkeit, dauernd und überall auf der Welt online zu sein, auf der einen Seite eine Bereicherung sein, die Arbeit und die Pflege von Freundschaften erleichtern, auf der anderen Seite geht nicht wenigen Menschen das ständige Unterbrechen eines Gedankens, sei es durch soziale Netzwerke, E-Mails, SMS oder den Tweets bei Twitter auf die Nerven, macht sie krank. Dass die Gesprächskultur darunter leidet, ist tagtäglich zu beobachten. Smartphones bestimmen unser Verhalten. Wir sind ihre Online-Sklaven. Das muss so nicht sein. Es liegt in unserer Hand. So oder so.

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