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Westfalenpost: Kommentar zu Jugendlichen und Sport

Hagen (ots)

Kinder aus bildungsfernen Familien treiben weniger Sport - das ist leider keine Überraschung. Viel wichtiger sind die Konsequenzen, die aus der Studie gezogen werden müssen. Selbstverständlich ist die Erziehung in erster Linie Angelegenheit der Eltern. Allerdings gehen viele Väter und Mütter mit schlechtem Beispiel voran und legen keinen Wert darauf, dass sich ihre Kinder in der Freizeit sinnvoll beschäftigen - sonst gäbe es die genannten Probleme ja gar nicht. Zu glauben, dass sich an dieser Tatenlosigkeit ohne Anstoß von außen etwas ändert, ist naiv. Das heißt: Der Staat muss helfen. Seine Werkzeuge sind der Schulunterricht und die Förderung von Sportvereinen. Sport als Fach führt in vielen Schulen nach wie vor ein Schattendasein, fällt häufig aus und wird ohne nachhaltiges Konzept angeboten. In den Sport-AGs dagegen regiert meist das Leistungsprinzip; weil das schwächere Schüler ausschließt, wirken sie sogar kontraproduktiv. Das gilt auch für Vereine. Sie stehen darüber hinaus vor dem Problem, dass sie angesichts gestiegener Kosten und Auflagen von ihren Mitgliedern immer höhe Beiträge verlangen müssen. Viele Familien können es sich schlicht nicht leisten, ihre Kinder in Vereine zu schicken. Die Eltern von jeglicher Verantwortung freizusprechen ist falsch. Den Staat nicht auf seine Pflichten hinzuweisen aber auch.

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