Einstellung von Diensten unvermeidlich: Malteser warnen vor Ausbildungsplatzabgabe für Hilfsorganisationen
Köln (ots)
Auf die verheerenden Folgen einer Ausbildungsplatzabgabe für die Hilfsorganisationen hat heute der Geschäftsführungsvorsitzende der Malteser Hilfsdienst gGmbH, Karl zu Löwenstein, in Köln hingewiesen. "In unseren personalintensiven sozialen Diensten wie etwa dem Mahlzeitendienst und dem Behindertenfahrdienst setzen wir neben Zivildienstleistenden hauptsächlich Geringfügig Beschäftigte ein. Diese gehen in die geplante Berechnung des Ausbildungsplatz-Solls ein, ohne dass diese Dienste sich für Ausbildungsplätze eigneten", warnt der Sozial- und Wirtschaftsfachmann.
Derzeit, so Löwenstein, bilden die Malteser 58 junge Menschen in Ausbildungsberufen aus. Diese würden überwiegend zu Rettungsassistenten ausgebildet, einige wenige auch zu Bürokaufleuten. Damit ist das Potenzial der Hilfsorganisation ausgeschöpft, eine Ausweitung würde die Verwaltungskosten aufblähen, was sicher nicht dem Willen der Spender und Förderer entspräche. Nach den Vorstellungen der Bundesregierung im Entwurf zum Berufsausbildungssicherungsgesetz müsste der Malteser Hilfsdienst circa 310 Ausbildungsplätze besetzen. Damit kämen etwa 1,5 bis 2 Millionen Euro im Jahr an Ausbildungsplatzabgabe auf die Hilfsorganisation zu. "Diese Kosten müssen wir unseren Diensten zusätzlich belasten, ohne dass eine Refinanzierungsmöglichkeit erkennbar wäre", stellt Löwenstein fest und fügt hinzu: "Dann müssten zahlreiche Hilfeleistungen, die schon heute nur schwierig zu finanzieren sind und vor allem alte und behinderte Menschen unterstützen, eingestellt werden".
Am 30. März hatte die SPD-Bundestagsfraktion dem Entwurf zum Berufsausbildungssicherungsgesetz zugestimmt. Eine Anhörung des Bundestagsausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zum Gesetzesvorhaben findet morgen in Berlin statt.
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