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Neues Deutschland: zur Afghanistan-Strategie

Berlin (ots)

Bei all den Debatten um eine angeblich neue
westliche Strategie für Afghanistan wird zu oft vergessen, wer davon 
profitiert, wenn immer mehr Soldaten an den Hindukusch geschickt 
werden. Aber das, so betonte die Kanzlerin gestern abermals, stehe im
Zentrum der neuen Strategie. Militärs brauchen Waffen und Gerät. Das 
Modernste natürlich. Darüber freuen sich nicht so sehr die, deren 
Steuern so verpulvert werden, wohl aber jene, die das Mordwerkzeug 
herstellen. Ein Stück vom Profit des Krieges schneiden sich die 
Transporteure des Kriegsmaterials ab, die pausenlos für Nachschub 
sorgen. Und jene, auf deren Flugplätzen das Zeug eingeladen wird. Es 
kann nicht verwundern, dass die, die am Tod irgendwie verdienen, 
keine Friedensplakate entrollen.
 Dabei kann man nicht nur durch Töten reich werden. Afghanistan ist 
eines der ärmsten Länder der Welt. Und voller Wunden, die Ost und 
West mit Waffen geschlagen haben. Der Bedarf an Industrieanlagen 
jeder Art sowie an landwirtschaftlichem Gerät ist riesengroß. Man 
braucht Wohnungen, Schulen, Universitäten, Krankenhäuser. Straßen und
Flugplätze sind zu bauen, moderne Medien könnten Einzug halten ebenso
wie neue Gotteshäuser.  Wer da nicht Profite wittert ... 
Schließlich müsste die Masse der benötigten Ausrüstungen aus dem 
Ausland kommen. Wie man solche Riesenmengen  nach Afghanistan 
schaffen könnte, wissen wir ja.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721

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