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BDI: "Zinsschranke beschleunigt Krise" - Fünfmal mehr Unternehmen betroffen als angenommen - Steuerliche Regelung entzieht massiv Liquidität - Verschärfende Wirkungen jetzt schnell beseitigen

Berlin (ots)

"Die Zinsschranke beschleunigt die Krise. Die
Politik muss die verschärfende Wirkung der Zinsschranke schnell 
beseitigen." Das forderte BDI-Hauptgeschäftsführer Werner Schnappauf 
am Sonntag. Mit der Neuregelung in der Unternehmensteuerreform dürfen
die Unternehmen ihre Aufwendungen für Kreditzinsen nicht mehr in 
allen Fällen komplett geltend machen. "Viele Unternehmen können ihre 
Kreditzinsen durch die enormen Gewinneinbrüche steuerlich kaum noch 
geltend machen. Das belastet die Liquidität vieler Unternehmen 
zusätzlich", sagte Schnappauf.
Im Gesetzgebungsverfahren für die Zinsschranke ging die Politik 
von rund 300 betroffenen Unternehmen aus. Analysen von 70.000 
Unternehmensbilanzen belegen jetzt, dass bereits in konjunkturell 
guten Zeiten 1500 Unternehmen von der Zinsschranke betroffen sind. 
Diese Zahl steigt bei Gewinneinbrüchen sogar noch.
"Die Zinsschranke verhindert, dass entlastende Effekte einer 
Leitzinssenkung die Unternehmen wirklich erreichen", erklärte 
Schnappauf. Nach Berechnungen des BDI steigen bei einem Zinssatz von 
acht Prozent die Finanzierungskosten eines Unternehmens durch die 
Zinsschranke um bis zu 2,11 Prozentpunkte. Schnappauf: "Die jüngste 
Leitzinssenkung der EZB um 0,5 Prozentpunkte nutzt nichts, wenn die 
Zinsschranke die Belastung der Unternehmen um ein Vielfaches erhöht. 
Die Zinsschranke vereitelt das Ziel, die Finanzierungskosten für 
Investitionen zu senken." Notwendig und möglich wäre jetzt, die 
Abzugsfähigkeit der Zinsen von 30 auf 50 Prozent des Gewinns vor 
Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) zu erhöhen.

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