Westfalen-Blatt: das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Kita-Gebühren
Bielefeld (ots)
Niedrige Kita-Gebühren sind ein Standortfaktor. So wie moderate Gewerbesteuersätze Unternehmen in eine Stadt locken, können sie junge Familien anziehen - und die sind in einer alternden Gesellschaft heiß begehrt. Mit Kita-Gebühren machen die Kommunen also auch Politik, zum Beispiel dann, wenn sie denjenigen, die hohe Einkommen erzielen, mehr für die Betreuung des Kindes abknöpfen als denen, die es nicht so üppig haben.
Vorwerfen kann man das den Städten und Gemeinden nicht, allerdings haben die unterschiedlichen Kalkulationen zu einem unüberschaubaren Wirrwarr bei den Kita-Gebühren geführt - und zu wirklich krassen Unterschieden: Eltern in Düren bezahlen nichts, Topverdiener in Mülheim dagegen jeden Monat 896 Euro für 45 Stunden Betreuung. Die Kosten fürs Mittagessen und Ausflüge kommen noch hinzu.
Solche Unterschiede sind nur zu rechtfertigen, wenn die Qualität der Betreuung entsprechend hoch ist. Wenn nicht, werden Gruppen abgezockt. Ist Beitragsfreiheit die Lösung? Nein, denn die Mängel bei der Betreuung wären damit ja nicht automatisch beseitigt.
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