Kölner Stadt-Anzeiger: Stiftung für Rechte zukünftiger Generationen kritisiert Neuverschuldung Jörg Tremmel: "Politik ohne Maß und Verstand"
Köln (ots)
Die geplante Neuverschuldung des Bundes um 310 Milliarden Euro in den kommenden Jahren stößt in der Wissenschaft auf entschiedene Ablehnung. "Einen solchen Schuldenrausch, wie wir ihn derzeit erleben, werden kommende Gene-rationen auszubaden haben", sagte der Wissenschaftliche Direktor der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen, Jörg Tremmel, dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstags-Ausgabe). Es sei zwar richtig, dem Abschwung mit staatlichen Aus-gaben entgegenzuwirken, "aber doch nicht in diesen irrsinnigen Dimensionen". Die Höhe der Neuverschuldung belege eine Politik "ohne Maß und Verstand", sagte Tremmel weiter. Maßnahmen wie die Abwrackprämie seien ungerecht und folgten dem Motto: "Konsumiere jetzt, bezahle später." Dies gehe auf Kosten künftiger Generationen. "Man kann das Los der heutigen immer verbessern, indem man sich vom Morgen etwas borgt", sagte der Direktor der 1996 gegründeten Stiftung. Mit Blick auf politische Wahlgeschenke wie dem Aussetzen des Riester-Faktors für die Renten-entwicklung warnte Tremmel vor einer "Herrschaft der Alten" zulasten der Jungen. Der Wissenschaftler plädierte für moderate Steuererhöhungen und ein konsequentes Streichen von Subventionen, um die öffentlichen Haushalte in den kommenden zehn Jahren konsoli-dieren zu können. Die Pendlerpauschale etwa gehöre "komplett abge-schafft".
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