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Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zur Rente

Köln (ots)

Das wird teuer
RAIMUND NEUSSzur Rentengarantie
Gekniffen sind die Jüngeren. Das ist in der deutschen Sozial- und 
speziell
in der Rentenversicherung seit einiger Zeit so, und - da hat 
Finanzminister Peer Steinbrück
recht - das hektische Herumdoktern der großen Koalition an der Rente 
kommt die Beitragszahler
besonders teuer. Mut hätte Steinbrück bewiesen, wenn er seine 
Bedenken rechtzeitig
deutlich gemacht hätte. Aber auch so hat er gute Chancen, den von 
Wolfgang Clement
aufgegebenen Platz des SPD-Bundesquerdenkers zu besetzen.
Ein wenig sollte man trotzdem differenzieren. Dass die Regierung 
den Rentnern auf
dem Höhepunkt der Finanzkrise zusagte, sie vor Rentenkürzungen zu 
bewahren, war eher
verständlich als andere Staatsgeschenke von den außerordentlichen 
Rentenerhöhungen
2008 und 2009 bis zur Abwrackprämie. Die Regierung wollte panische 
Sorgen um die Altersbezüge
vermeiden. Aus ähnlichen Motiven hatte die Bundeskanzlerin eine 
Garantie für alle
Spareinlagen ausgesprochen, von der man nur hoffen kann, dass sie nie
auf die Probe
gestellt wird. Auch die Rentengarantie hielt Arbeitsminister Olaf 
Scholz im Mai für
rein theoretisch.
<$19>R<$0>ichtig ärgerlich wird die Sache genau an diesem Punkt. 
Scholz hätte schon
damals wissen können, dass die Rentengarantie tatsächlich beansprucht
werden und damit
jede Menge Geld kosten würde. Über die Höhe kann man sich streiten. 
Den Milliardenrechnungen
zweier Professoren soll, wer kann und will, Alternativkalkulationen 
gegenüberstellen.
Das geschieht aber nicht. Statt dessen will Scholz den Professoren 
"mit der eindeutigen
Sprache des Gesetzes Einhalt" gebieten.
<$19>V<$0>olkswirtschaftliche Daten per Gesetz außer Kraft zu 
setzen - das erinnert
an den mit Scholz absolut nicht vergleichbaren rumänischen Diktator 
Ceausescu, der
Wetterberichte fälschen ließ. Die Rumänen froren trotzdem, und die 
Deutschen werden
für die Rentengarantie noch teuer zahlen, zumal sie unbefristet 
gelten soll. Ein Minister,
dem die Deckung seiner Schecks egal ist, der muss sich nicht wundern,
dass immer weniger
Leute der Rentenpolitik vertrauen.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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