Mehr als 13.000 Menschen fordern: Schluss mit Hungerlöhnen für NäherInnen in Textilfabriken
Berlin (ots)
13.336 Unterschriften übergeben AktivistInnen der Kampagne für Saubere Kleidung und von INKOTA heute an den Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie in Berlin und an die Außenhandelsvereinigung des Deutschen Einzelhandels. Mit dem Online-Appel "No more Excuses - Schluß mit den Ausreden" fordern sie die Verbände auf, sich für einen Lohn in der globalen Bekleidungsindustrie einzusetzen, mit dem die ArbeiterInnen ihre Familien ernähren, ihre Miete bezahlen und ein menschenwürdiges Leben führen können. Die Übergabe findet im Rahmen der europaweiten Aktionswoche "NäherInnen verdienen mehr. Existenzlohn für alle!" statt. Mit weiteren Aktionen u.a. in Belgien, den Niederlanden, Tschechien, Polen, Österreich und Italien setzen sich AktivstInnen für die Einführung existenzsichernder Löhne ein.
"Hungerlöhne haben direkte Auswirkungen auf die ArbeiterInnen und ihre Familien: Mangelernährung, schlechte Wohnbedingungen, ungenügende medizinische Versorgung", erklärt INKOTA-Referent Berndt Hinzmann. "Weil ein existenzsichernder Lohn fehlt, sind viele Arbeiterinnen gezwungen, sich mit langen Arbeitszeiten Überstundengeld oder Boni zu verdienen."
In Bangladesch, wo geschätzte vier Millionen Menschen in der Modeindustrie arbeiten, beträgt der aktuelle Mindestlohn 28,60 Euro (3000 Taka) im Monat. Das sind elf Prozent von den 259,80 Euro (25,687 Taka), die die Asia Floor Wage Alliance als Basis-Existenzlohn für das Land berechnet hat.
"In den vergangenen Monaten haben wir mit dem Abkommen zu Gebäude- und Brandschutzsicherheit in Bangladesch die Unternehmen zu wichtigen Schritten in die richtige Richtung gedrängt", so Hinzmann weiter. "Aber das allein genügt nicht. Die Näherinnen brauchen einen Lohn, von dem sie leben können."
Mit der europaweiten Aktionswoche machen AktivistInnen auf die Armutslöhne von NäherInnen aufmerksam. Die INKOTA-Aktionsgruppe der Kampagne für Saubere Kleidung veranstaltet am kommenden Samstag (26.10.) in einer großen Einkaufsstraßen in Berlin einen Limbo-Dance, um die schlechten Bezahlung der NäherInnen zu veranschaulichen. Mit steigendem Lohn, klettert auch die Limbostange nach oben und den ArbeiterInnen fällt es leichter, den Limbo zu tanzen.
Kampagnen Webseite: http://lohnzumleben.de/
Infografik zur Zusammensetzung eines Existenzlohns: http://bit.ly/1a45scd
Daten und Fakten zum Existenzlohn in Bangladesch: http://bit.ly/1iazH0j
Grafik mit Aufteilung der Kosten für die Produktion eines T-Shirts: http://bit.ly/176Q3pj
Landkarte mit Übersicht über Aktionen im Rahmen der Aktionswoche für einen Existenzlohn: http://bit.ly/1a45vEU
Pressekontakt:
Berndt Hinzmann, INKOTA-Referent der Kampagne für Saubere Kleidung,
Mobil: 0160-94 69 87 70, Tel.: 030 - 42 08 202-0, Fax: 030 - 42 08
202-10, E-Mail: hinzmann@inkota.de
Bettina Musiolek, Entwicklungspolitisches Netzwerk Sachsen e.V. ENS,
0178-877 32 98,E-Mail: bettina.musiolek@einewelt-sachsen.de
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