CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Merz: Charta der deutschen Heimatvertriebenen weist europäischen Weg
Berlin (ots)
Anlässlich des 50. Jahrestages der Verkündung der Charta der deutschen Heimatvertriebenen am 5. August 2000 erklärt der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Friedrich Merz MdB:
Mit der Charta der deutschen Heimatvertriebenen vom 5. August 1950 wird ein bemerkenswertes Dokument der deutschen Nachkriegsgeschichte 50 Jahre alt. Nur wenige Jahre nach dem Schicksal der Vertreibung und des Heimatverlustes hatten sich die Vertriebenen zusammengefunden, um ein Zeichen der Versöhnung zu geben und ein Bekenntnis zu einem einigen Europa abzulegen. Dieses Bekenntnis ist nach wie vor hochaktuell, da sich der Kontinent anschickt, die Zeit der Teilung und des Kalten Krieges endgültig zu überwinden.
Die deutschen Heimatvertriebenen distanzierten sich mit ihrer Charta nicht nur von Rache und Vergeltung, sondern versprachen, an einem geeinten Europas mitzuwirken, "in dem die Völker ohne Furcht und Zwang leben können." Gemeint war nicht das sich gerade herausbildende freie Westeuropa, sondern ein Gesamteuropa, das die Staaten mit umfassen sollte, die damals unter der kommunistischen Zwangsherrschaft standen. Heute wird die gesamteuropäische Vision Wirklichkeit. Der Europarat hat sich nach dem Fall des Eisernen Vorhangs auf nahezu alle europäischen Staaten ausgedehnt. Polen, Tschechien und Ungarn sind Mitglieder der NATO. Und in wenigen Jahren werden Deutschlands östliche Nachbarn der Europäischen Union angehören.
Die deutschen Heimatvertriebenen sind durch ihr beharrliches Eintreten für die Selbstbestimmung der Völker, für das Recht auf die Heimat und für wirksame Volksgruppenrechte zu Schrittmachern eines friedlichen Zusammenlebens verschiedener Völker und Volksgruppen geworden. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion erkennt den großen Beitrag der deutschen Heimatvertriebenen zum Wiederaufbau Deutschlands und Europas an und begrüßt das Engagement der Vertriebenen für die europäische Einigung. In einer freien europäischen Staatengemeinschaft darf Vertreibung nie wieder Mittel der Politik sein. Auch deshalb hat die CDU/CSU-Bundestagsfraktion Vorschläge für die Einfügung eines Rechtes auf die Heimat und einer Schutzbestimmung für ethnische, nationale und sprachliche Minderheiten in die Grundrechtecharta der Europäischen Union vorgelegt, die inzwischen in den Grundrechtekonvent eingebracht worden sind.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion wird auch in Zukunft die berechtigten Belange der deutschen Heimatvertriebenen wahren und vertreten.
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