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Breuer: Schröder und Rot-Grün setzen Deutschlands Verantwortungsrolle in der Sicherheitspolitik aufs Spiel

Berlin (ots)

Zum Streit innerhalb der rot-grünen
Regierungskoalition über den Verteidigungsetat erklärt der
verteidigungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Paul
Breuer MdB:
Schröder und Rot-Grün setzen Deutschlands Verantwortungsrolle in
der Sicherheitspolitik aufs Spiel. Dass die Bundeswehr keine Hilfe
von Schröder und der SPD erwarten kann, mussten die neuen Inspekteure
während ihres Antrittsbesuchs beim Bundeskanzler in der letzten Woche
erfahren. Die wahre Dimension des Problems im Verteidigungsetat hat
Schröder dabei bisher nicht erkannt bzw. nicht erkennen wollen. Er
glaubt, sich die Debatte vom Leibe halten zu können. Die
Entscheidungen gehören aber ins Kanzleramt, schließlich hat Schröder
seine Unterschrift unter die NATO-Verteidigungsinitiative und den
EU-Vertrag zur Aufstellung einer Europäischen Eingreiftruppe sowie
unter die Vereinbarung über eine Zusammenarbeit zwischen der
Bundeswehr und der Wirtschaft gesetzt. Bei der Frage um den
Verteidigungsetat geht es darum, ob Schröder mehr als nur der
"Autokanzler" und "Genosse der Bosse" ist. Deutschlands
sicherheitspolitische Gestaltungs- und Verantwortungsrolle steht auf
dem Spiel.
Der Bundesfinanzminister verweist buchhalterisch nur auf die
Konsolidierung der Finanzen. Die Sanierung des Gesamthaushalts ist
aber keine Veranstaltung für Buchhalter, sondern muss auf dem
Hintergrund der sicherheits- und verteidigungspolitischen
Notwendigkeiten erfolgen. Eichel ist zwar ein eifriger Buchhalter,
aber ein sicherheits- und verteidigungspolitischer Dilettant. Wenn
Eichel auf die Verwertungserlöse und eingesparte
Bewirtschaftungskosten für die Bundeswehr hinweist, so ist das nur
virtuelles "Spielgeld". Wenn er so sicher ist, dass die Bundeswehr
die Verwertungserlöse in den genannten Umfängen erzielen könne, fragt
man sich, warum er -wie bereits in der Vergangenheit- nicht selber
verkauft. Eichel musste aber feststellen, wie schwierig, ja fast
unmöglich, die Erzielung von nennenswerten Erlösen bei der Verwertung
von Bundeswehrvermögen ist. Die Länder und Kommunen stehen unter
einem Konversionsdruck und verlangen heute Abschläge, die sie gestern
bekommen haben. Deshalb schiebt Eichel das Risiko hierfür lieber auf
den Verteidigungsminister ab und preist den "Verschiebebahnhof" als
den Königsweg aus der Finanzmisere des Verteidigungsetats. Scharping
neigt dazu, das nicht zu verweigern, weil es seiner Gesichtswahrung
dient.
Der in der Regierungskoalition am Wochenende über den
Verteidigungsetat aufgeflammte Streit ist sehr aufschlussreich:
Die Tinte unter Scharpings Reformvorschlägen für die Bundeswehr
ist kaum trocken, da fordern die Grünen Metzger und Beer bereits die
"Reform der Reform". Sie haben offenbar nie Scharpings Reformvorhaben
unterstützt und verfolgen unbeirrt ihre ideologischen Ziele weiter.
Sie wollen die Bundeswehr als Torso, klar ohne die Wehrpflicht, der
deutsche Verteidigungsbeitrag soll drastisch reduziert werden.
Deutschland soll damit eine andere Rolle in der Nato und in Europa
spielen. Statt mit Frankreich und Großbritannien auf gleicher
Augenhöhe die Zukunft Europas auch in gutem Einvernehmen mit den
Vereinigten Staaten mitzugestalten, droht Deutschland damit eher die
selbstgewählte Abhängigkeit.
Die SPD stellt sich mit Müntefering an der Spitze nur sehr
halbherzig den Grünen entgegen. Dessen Kritik an Metzger ist eher als
Pflichtübung denn als Eintreten für deutsche Sicherheits- und
Verteidigungspolitik zu verstehen. Die Außen- und
Sicherheitspolitiker sind absolut auf Tauchstation.
Aber: Der SPD-Haushälter Kröning fordert ebenfalls eine weitere
Reduzierung der Bundeswehr, allerdings mit der Wehrpflicht und ohne
Krisenreaktionskräfte und nimmt damit die zunehmende Demontage
Scharpings billigend oder gezielt in Kauf.
Deutschland wird zum außenpolitischen Risiko für seine Partner.
Bundeskanzler Schröder scheint nach wie vor der Illusion zu erliegen,
die Debatte würde das Kanzleramt nicht erreichen. Er täuscht sich
erheblich.

Rückfragen bitte an:

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.bundestag.de
E -Mail: fraktion@CDUCSU.Bundestag.de

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