CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Widmann-Mauz: Masse statt Klasse -
Qualitätsaufweichung bei Ökoprodukten verunsichert Verbraucher und
Öko-Betriebe
Berlin (ots)
Zur angekündigten Einführung eines Ökosiegels am 22. Mai 2001 erklärt die Verbraucherschutzbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Anette Widmann-Mauz MdB:
Das von Bundesministerin Künast vorgestellte einheitliche Öko-Siegel führt die deutschen Verbraucher in die Irre. Tatsächlich werden die bisher in Deutschland üblichen Standards für Ökoprodukte auf den umstrittenen EU-Standard gesenkt. Künftig muss längst nicht mehr alles "öko" sein, was als "öko" gekennzeichnet ist.
Denn nach der zugrundeliegenden EU-Verordnung führt bereits die Umstellung von Teilen der konventionellen Produktion z.B. auf Ökolandbau oder Viehproduktion dazu, dass auf einen Schlag die gesamte Produktion als "öko" zertifiziert wird, obwohl nur Teile der Produktion tatsächlich "öko" sind. Die Verbraucher kaufen in gutem Glauben "Öko" Produkte, obwohl es sich um konventionelle Erzeugnisse handeln kann. Dies ist staatlich-organisierter Etikettenschwindel und eine bewußte Irreführung der deutschen Verbraucher.
Statt ausschließlich den hohen deutschen Standard nach der Arbeitsgemeinschaft ökologischer Landbau (AGÖL) zugrundezulegen, geht es Frau Künast wieder einmal um puren Aktionismus - die schnelle Schlagzeile geht vor Gewissenhaftigkeit. Offenbar sieht die Bundesverbraucherministerin nur noch auf dem Wege einer Absenkung des Qualitätsstandards die Möglichkeit, ihr selbstgestecktes Ziel von 20 % Marktanteil von Öko-Produkten zu erreichen.
Das leichtfertige Verhalten von Frau Künast stellt die deutschen Verbraucher und die Öko-Produzenten vor große Probleme.
- Was soll aus den deutschen Ökobetrieben werden, die bisher im Vertrauen an die deutschen Standards qualitativ auf höchstem Niveau produziert haben und diesen Standard auch in Zukunft einhalten wollen? Sie werden künftig einer Vielzahl ausländischer Billigimporteure gegenüberstehen, die auf abgesenktem Qualitätsniveau Ökoprodukte anbieten, die weder den bisherigen deutschen Qualitätsnormen entsprechen noch nicht einmal mehr "öko" sein müssen. Zahlreiche Betriebe werden die Produktion umstellen oder schließen müssen.
- Wie will Frau Künast sicherstellen, dass die an deutsche Öko-Standards gewohnten Verbraucher nicht verunsichert werden, wenn künftig Produkte als "Öko" angepriesen werden, die aus konventioneller Produktion stammen können?
Mit der Absenkung der Standards auf EU-Niveau hat Frau Künast Verbrauchern und Ökobetrieben einen Bärendienst erwiesen. Ihre Ankündigung, sich bis 2003 auf eine Übernahme der deutschen Standards durch die EU einzusetzen, ist weiße Salbe - ernsthaft glaubt daran kein Experte.
Anstatt gründlich und gewissenhaft die Probleme anzugehen, hat Frau Künast ihren unzähligen Pirouetten eine neue hinzugefügt - zum Schaden der Verbraucher.
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